13.01.2019, 14:55
(13.01.2019, 14:24)leopold schrieb: Hier sehe ich einen gewissen Widerspruch, oder? Die Union hat eben nichts mehr gemein mit der Union vor 60 Jahren, auch nicht die CSU und das ist gut so. Die SPD hat das Problem, dass sie ihre Schlachten geschlagen und gewonnen hat, ihr aber in unserer modernen Dienstleistungsgesellschaft die traditionellen Wählerschichten abhanden gekommen sind. Darauf findet die SPD keine Antwort und mäandert nun orientierungslos zwischen Kühnert, Nahles und Scholz.
Das habe ich gleich danach noch präzisiert. Die Union ist konservativ, wirtschafts- und kirchenfreundlich. Eigentlich ist die Union die Zentrumspartei aus der Weimarer Republik in neuem Gewand mit dem einzigen Unterschied, dass das Zentrum streng katholisch war. Es sind ja auch vor Jahrzehnten viele Zentrumsmitglieder zur Union gegangen. (Die Zentrumspartei gibt es übrigens immer noch, allerdings tritt sie kaum noch bei Wahlen an und wenn, dann holt sie zwischen 0,0 und 0,1 % der Stimmen.)
Womit die CDU nichts mehr zu tun hat, ist die CDU des Ahlener Programms von 1947, das allerdings nie umgesetzt wurde.
Sie lassen sich von altem Wein in neuen Schläuchen täuschen. Diese Art der Abfüllung hat die CDU unter Merkel perfektioniert; deshalb befinden Sie sich mit Ihrer Einschätzung nicht allein auf weiter Flur. Das geht vielen so, auch einem ganz großen Teil der deutschen Medien.
Die SPD hat durch ihren "Mitte"-Kurs ihre eigentliche Klientel verprellt, so war das. In der Mitte ist es schwer, denn da tummeln sich schon andere. Es ist wie in einem voll besetzten Pkw auf der Rückbank. Da kann auch nur einer in der Mitte sitzen und die anderen müssen rechts und links davon Platz nehmen.