26.10.2016, 16:08
Zitat:Die Münchner Medientage stehen in diesem Jahr ganz im Zeichen des veränderten Nachrichtenverhaltens der Menschen. Zum Auftakt warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor den Gefahren rein selektiver Nachrichtenauswahl.
Besonders brisant ist diese Entwicklung bei der Beschaffung von Nachrichten. Statt wie bislang dem Angebot etablierter Medien und Journalisten zu vertrauen, die darauf eingestellt sind, die wichtigsten und interessantesten Nachrichten des Tages zu sammeln und für die Zuschauer, Zuhörer oder Leser aufzubereiten, suchen die User gezielt nach journalistischen Inhalten, die ihre Meinung bestätigen. Das Ergebnis dieses Vorgehens nennen die Experten den „Echokammer-Effekt“, bei dem man nur solche Informationen erhält, die den bereits gesammelten Inhalten entsprechen.
Quelle: https://www.bayernkurier.de/inland/18833...mer-effekt
Bitte nicht an der Quelle stören, der Artikel ist ungeachtet dessen lesenswert. Lesenswert deswegen, weil die etablierte Medienvertreter gegen ein selektives Nachrichtenangebot auf Online-Plattformen wettern, obwohl sie selbst jeden investigativen und kritischen Anspruch vermissen lassen und ebenfalls nur noch sehr selektiv über das berichten, was ins Bild passt. Ins Bild passt vor allem die Linie der Regierung. Deswegen keilt auch Maas so eifrig gegen Online-Plattformen . Natürlich geht es nur vordergründig um "Hate speech". In Wirklichkeit geht es um die Kontrolle der Inhalte. Im ÖR hat die Regierung die Sache ganz gut im Griff, auf Facebook, Google & Co. kann man die Meinung ungleich schwerer kontrollieren. Meinungsfreiheit ist schließlich immer nur dann gut, wenn man damit einem chineschen Regierungsvertreter die Überlegenheit des demokratischen Gesellschaftsmodells unter die Nase reiben kann oder Gauck mahnende Worte zu DDR-Vergangenheit spricht. Erschwerend kommt hinzu, dass der etablierten Medienlandschaft auch wirtschaftlich die Felle davonschwimmen: Sinkende Abo-Zahlen und geringere Einschaltquoten allenthalben.
Martin