06.01.2019, 09:01
(05.01.2019, 19:34)Martin schrieb: Die Richtigkeit des journalistischen Tuns bezweifeln, das darf nur ein Ausländer wie Jay Rosen. Der renommierte amerikanische Medienwissenschaftler aus New York hat einen „Brief an die deutschen Journalisten“ verfasst und im Feuilleton der „FAZ“ vom Samstag veröffentlicht.
Mit amerikanischer Höflichkeit fordert er auf, folgende Lektionen zu lernen:
Lektion 1: „Menschen, die sich übergangen fühlen, sind unempfänglich für komplexe und unbequeme Wahrheiten. Der Punkt „genauer zuhören“ sollte deshalb ganz oben auf Ihrer Agenda stehen.“
Die Lektion steht wohl nicht umsonst im Feuilleton. Komplexe und unbequeme Wahrheiten sind das Geschäft und die Kunst nicht nur von Journalisten, verständlich dargestellt zu werden auch für Menschen, die sich übergangen fühlen.
Hie und da wird es das, aber selten. Oft bekomme ich das Gefühl, daß die Wahrheiten gar nicht erkannt wurden oder falls doch, in einem Wust von selbstverliebten Ausschmückungen untergehen. Dann kann der Leser lesen, was er möchte in seiner selektiven Wahrnehmung.