19.07.2019, 13:16
(19.07.2019, 10:17)Serge schrieb: Seine Heimat zu verlassen und sich ein anderes Land auszusuchen, in dem man leben möchte, ist aber meines Wissens kein Menschenrecht, es sei denn, die Menschenrechte sind in einem Land gefährdet, wegen Krieg oder Verfolgung wegen des Glaubens, der politischen Einstellung, der sexuellen Orientierung usw.Wie viele Menschen haben in den letzten Jahrhunderten, Jahrtausenden ihre Heimat verlassen, weil sie nichts mehr zum fressen hatten? Wenn das kein Menschenrecht ist, tja dann weiß ich auch nicht....
Und so sollte es auch bleiben. Man kann aber natürlich auch, wenn es dem Weltfrieden dient, die Möglichkeiten für gewalttätige rassistische und religiöse Auseinandersetzungen (und das beileibe nicht nur zwischen Deutschen und Einwanderern, sondern auch zwischen letzteren) und soziale Unruhen bis hin zu Bürgerkriegen importieren.
Auch sollte man nicht versuchen, die früher "Wirtschaftsflüchtlinge", dann "Armutsflüchtlinge" (und wer bezahlt dann die Schlepper?) genannten Migranten nun zeitgemäß zu "Klimaflüchtlingen" umzudeuten. Das ist nun wirklich zu plump und zu durchsichtig.
Dürreperioden, große Hitze, Wassermangel in bestimmten Regionen gab es in Afrika, seit ich mich erinnern kann.
Die Aufgabe der reichen westlichen Staaten ist es, den Menschen vor Ort zu helfen. Die Infrastrukur aufzubauen, Betriebe ansiedeln, etwa in der Weise, wie es durch die Chinesen schon geschieht.
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Kürzlich habe ich einen Vortrag gehört über land grabbing in Ostafrika. Ein Flüchtling erzählte, dass zunehmend eine Enteignung der Kleinbauern stattfindet, da die meisten gar nicht nachweisen können, dass das Land ihnen gehört. Da gab es kein Grundbuchamt, sondern wurde in der Familientradition über Jahrhunderte weitervererbt.
Nun kommen eben die Chinesen und andere und nehmen ihnen das Land einfach weg. Meistens nur ca. 2 Hektar von dem sie sich ernähren konnten.
Auch solche Bauern sind geflüchtet und werden eben hier als "Wirtschaftsflüchtlinge" ohne Asylstatus abgekanzelt.
Zudem gab es jahrelange Kriege zwischen Äthiopien und Eritrea und schlimmen Repressalien der Regierungen insbesondere in Eritrea.
Zitat:Ostafrika: Warum so viele Menschen aus Eritrea flüchten
Nach den Syrern haben Eritreer die höchste Asylanerkennungsrate in der EU. Sie fliehen vor Arbeitslosigkeit und einem unbegrenzten Militärdienst.
„Keine Hoffnung für die Zukunft“
Hinzu kommt die Menschenrechtslage. Erst im März sprach eine UN-Untersuchungskommission von „sehr klaren Mustern“ des Missbrauchs und der Menschenrechtsverletzungen, von tagtäglicher Folter, willkürlichen Festnahmen, unmenschlichen Haftbedingungen. Den Mitgliedern der Kommission wurde die Einreise nach Eritrea verweigert, sie verließen sich auf Aussagen vom hunderten Vertretern der Diaspora. Fazit der UNO-Experten: „Die meisten Eritreer haben keine Hoffnung für die Zukunft.“
Flüchtlinge Eritrea
Das hat sich bis heute kaum gebessert, auch nicht nach dem Friedensvertrag.
PS: Und wie ich kürzlich schon verlinkt hatte, je höher der Lebensstandard, desto höher die Flüchtlingszahlen. Weil es sich dann noch mehr leisten können. Ist paradox, ist aber so. Und damit müssen wir auch leben.
Deshalb sind früher auch Millionen Afrikaner in den Dürreperioden krepiert.
Es gibt keine kurzfristigen Lösungen.