08.07.2019, 00:01
(07.07.2019, 23:35)Martin schrieb: Klar kommen weniger übers Mittelmeer. Die vor Nordafrika kreuzenden Wassertaxis sind zum Glück weitestgehend verschwunden. Und klar, dass deshalb die Überfahrt gefährlicher wird.
Und deshalb versuchen es auch weniger und die Anzahl der Toten ist dramatisch gesunken.
Das ist wie mit der DDR-Grenze, die ja der Klartexter so gerne als Vergleich heranzieht. Die galt als so gut wie unüberwindlich. Klar - ein paar haben es trotzdem versucht und ein paar von denen sogar geschafft, sie zu überwinden.
Aber die Anzahl der Versuche war in absoluten Zahlen niedrig, weil das Unterfangen als gemeinhin als aussichtslos angesehen wurde. Die Quote derer, die beim Versuch ihr Leben lassen mussten, dagegen hoch. Und eben das führte dazu, dass die absolute Zahl der Toten mit 790 (bis 892, je nach Zählart) relativ gering war. Jedenfalls im Vergleich zu den legalen Übersiedlungen von Ost- nach Westdeutschland, 600.000 ungefähr seit 1961, kann man das schon fast vernachlässigen, ginge es nicht um Tote, von denen natürlich jeder einzelne einer zu viel ist.
Verhielte es sich mit den Flüchtlingen aus Afrika zahlenmäßig vergleichbar, wäre diese Endlosdiskussion hier obsolet.
Und die Moral von der Geschicht? Es geht nichts über einen funktionierenden Grenzschutz, vor allem auch aus humanitären Gründen.