02.07.2019, 13:23
(02.07.2019, 12:43)Serge schrieb: So sieht es eine Schweizer Zeitung.
Vielleicht sollten unsere Politiker mal etwas mehr Demut und Selbstkritik zeigen anstatt permanenter moralischer Belehrung für andere Staaten, der BP voran. Vor allem sollte man nicht voraussetzen, dass alle anderen EU-Regierenden wie Frau Merkel ticken müssen. Das ist nun wirklich ihr Alleinstellungsmerkmal.
Zudem - man muss schon Meister der Verdrängungskunst und Heuchelei sein, um nicht zu merken bzw. merken zu wollen, dass man mit dieser Art der "Seenotrettung" nicht nur den Schleppern überhaupt erst den Anreiz bietet, Flüchtlinge in internationale Gewässer zu "schleppen" und sie dort auszusetzen, sondern dass man sich damit auch zu erfolgreichen Vollstreckern dieser üblen Schlepperei macht.
Eigentlich sollte das jede® kapieren.
Und noch was zu den bemitleidenswerten potentiellen Opfern:
Wenig Seenotrettung > wenig Schlepperei > wenig Ertrunkene.
Viel Seenotrettung > viel Schlepperei > viel Ertrunkene.
Also das stimmt so auch nicht. Das mit dem erst einen Anreiz Bieten. Das hat sich über die Jahre so entwickelt. Zunächst hatten die Schleuser schon mal einen vollständigen Transfer vor, dann kam es zu Pannen, weil die Schiffe immer schlechter wurden und zu voll besetzt waren und als man dann anfing die Menschen zu retten, bot sich das als günstiges Geschäftsmodell an.
Deshalb kann man die Kausalkette so nicht aufstellen. Zunächst mal sind da viele, die ihr Land verlassen wollen - gen Europa. Die große Nachfrage schafft die Angebote. Natürlich geht die zurück, wenn sich rumspricht, dass die Hälfte der Fliehenden im Mittelmeer ersäuft. Trotzdem lassen sich immer noch etliche auf das Wagnis ein. In welcher Lebenslage muss man sein, dass man sagt: ja, ich riskiere das? Auch wenn viele von den NGOs aufgefischt und gerettet werden, so ertrinken auch regelmäßig noch viele Hundert: 2018 über 2.000 https://www.sueddeutsche.de/politik/unhc...-1.4273343
Mir ist durchaus bewusst, dass es eine schwierige Situation ist, dennoch wird mir das hier zu eiskalt abgehandelt. Man rettet regelmäßig ja sogar Leute, die mit Selbstmordabsichten unterwegs sind. Nur hier würde man aus kleinherzigen Erwägungen die Menschen ihrem Schicksal überlassen?
Achso. Man hätte die Leute ja nur an die nordafrikanische Küste zurückbringen müssen. Das Seerecht spricht von nächstgelegenem SICHEREN Hafen Libyen kommt dafür nicht in Betracht, Tunesien wohl eher auch nicht.
Die Italiener würden sich nicht so sträuben, wenn sie sicher sein könnten, dass die Geretteten innerhalb von 48 Stunden, ihr Land wieder verließen. Es ist eine Schande, dass Europa das nicht hinbekommt und lieber um Posten schachert, statt sich solcher Probleme anzunehmen.