12.06.2019, 18:04
Es besteht nocb Hoffnung. Unter den Anwärtern für die May-Nachfolge gibt es tatsächlich auch einen vernünftigen Bewerber, Rory Stewart:
Mit Vernunft gegen die Brexit-Radikalität
Zitat:Nach dem Studium in Oxford hatte er als Diplomat eine steile Karriere gemacht und war unter anderem in zwei irakischen Provinzen als Vizegouverneur eingesetzt, bevor er sich in Afghanistan Entwicklungshilfeprojekten widmete und ein Buch über Wanderungen in Afghanistan schrieb. Heute ist er längst, reich dekoriert und ausgezeichnet, zurück in den Niederungen der britischen Politik, und nun will er es wissen, will Regierungschef werden. Um im Hyde Park gehört und gesehen zu werden, setzt er sich auf einen Jägerzaun, was höchst unbequem sein muss - aber Stewart tut so, als merke er das nicht. Auch das ist Teil seiner Selbstinszenierung: Er will zeigen, dass er nicht nur hervorragend ausgebildet und aus privilegierter Familie ist, sondern auch belastbar und geerdet.
In den Umfragen ist der in Hongkong geborene Diplomatensohn rasant nach oben katapultiert worden.
(...)
Was das Thema angeht, das Großbritannien mehr als jedes andere spaltet, ist Stewart bekennender Realist. Es sei ein Fehler, zu glauben, dass Brüssel einknicke und London einen Traum-Vertrag auf dem Silbertablett servieren werde, sagt er, und solange die Tories keine Mehrheit im Unterhaus hätten, könne auch kein harter Brexit übers Knie gebrochen werden.
Ein falscher, radikaler Brexit, schrieb er unlängst im Guardian, könne einen "zerstörerischen Effekt" auf Nordirland und die britische Union haben, WTO-Tarife würden Arbeitsplätze vernichten.
Mit Vernunft gegen die Brexit-Radikalität