11.08.2017, 19:33
Die britische Presse findet immer klarere Worte. Dem ist nichts hinzuzufügen:
„Dumm wie Hackfleisch“
Zitat:Der „Economist“ bezeichnet die gegenwärtige Periode der britischen Politik als „Ära des Ärgers“ und diagnostiziert dem Land einen „sehr öffentlichen Nervenzusammenbruch“. Und der angesehene konservative Kommentator Matthew Parris diffamiert seine Partei in der „Times“ als „in kriminellem Ausmaß inkompetent“. „Kann das wirklich Großbritannien sein?“, schreibt Parris. „Die Konservativen verwandeln den Brexit in ein beschämendes Durcheinander. Sie scheitern vollkommen an der Aufgabe, den Austritt zu organisieren.“
Der Chor der Stimmen, die der wachsenden Verzweiflung über die offenbare Überforderung der Regierung Ausdruck verleihen, wächst. Der Industrieverband Institute of Directors warnte jüngst: „Die Regierung muss sich dringend mit den bevorstehenden Risiken für die Wirtschaft auseinandersetzen: Was passiert am Tag des Brexits, und was passiert nicht? Damit Unternehmen vorausplanen können, müssen sie wissen, welche Route die Regierung verfolgt.“
Selbst die Verwaltung hält sich nicht mehr zurück. James Chapman, Ex-Stabschef im Brexit-Ministerium, machte seiner Wut auf Twitter Luft. Außenminister Boris Johnson gehöre für das berüchtigte falsche Versprechen, dass die Briten mit dem Brexit 350 Millionen Pfund pro Woche sparen, ins Gefängnis.
Und der ehemalige Chef der Bank of England, Mervyn King, entlarvte die Warnung der Regierung, den Verhandlungstisch zu verlassen und auf einen Deal mit Brüssel zu verzichten, als schlechten Bluff: „Es muss eine glaubwürdige Rückzugsposition sein. Andernfalls wird die andere Seite unseren Forderungen keinerlei Beachtung schenken.“
„Dumm wie Hackfleisch“