12.02.2021, 17:36
(12.02.2021, 17:13)Martin schrieb: Klartexter, die Briten stärken zeitgleich ihren Binnenmarkt, haben durch den Asien-Pazifik Freihandelsdeal einen 400 Mio. Markt und steigern diesen durch den absehbaren Deal mit den USA auf 800 Mio. - doppelt so groß wie die EU! Gleichzeitig bleibt UK selbständig in Steuergesetzgebung, Sozialsystemen und Währung, kann Dumping durch Zölle und andere Maßnahmen sanktionieren. Keine Lohndrückerkolonen mehr aus Polen mit dem Argument der "Freizügigkeit", keine Kosten oder Verpflichtungen mehr durch "Flüchtlinge" und keine Beiträge mehr an Brüssel.
Dass es sich am Anfang erst einschleifen muss - keiner hat je was anderes behauptet. Aber alleine das Wirtschaftswachstum - im Gegensatz zu D und EU - zeigt den Trend.
Martin
Dann lesen Sie mal den Kommentar in der neuen Züricher Zeitung: «Brexit done – Brexit won?» – Was Grossbritannien gewonnen und die EU verloren hat; und umgekehrt
Zitat:Das Schlagwort von «Global Britain» weist in diese Richtung. Solange Boris Johnson die Politik des VK bestimmt, wird dieser Kurs dominieren. Ein solcher Kurs wird den Anteil der EU am britischen Aussenhandel mittelfristig von derzeit 45 auf 30 Prozent absenken.
Für diese verlorenen 15 Prozent müsste anderswo auf der Welt Ersatz gefunden werden – aber wo? Das Freihandelsabkommen mit den USA zieht sich hin. Das Freihandelsabkommen mit Japan bringt zwar der schottischen Whiskyindustrie deutliche Vorteile, allerdings nur, wenn das VK ab 2025 sämtliche Zölle auf Autos, Lokomotiven und Eisenbahnwaggons abschafft. Weshalb sollten japanische Autohersteller, die derzeit für den EU-Markt in England produzieren, das nach 2025 noch tun? Der britische Binnenmarkt wird mit Fertigautos aus Japan versorgt werden, und die Produktion für die EU-Länder wird an einen Standort innerhalb der EU abwandern. Hitachi wird das Rollmaterial auf dem britischen Schienennetz liefern.
Und die grossen Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Anglosphere, d. h. der Zusammenarbeit mit Kanada, Australien und Neuseeland? Die Pazifikstaaten haben bisher wenig Enthusiasmus für neue Freihandelsabkommen mit dem einstigen Mutterland gezeigt. Zu stark sind sie längst in die viel lukrativeren asiatischen Märkte eingebunden, jüngst unterstrichen durch Abkommen wie die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP, November 2020) und die Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP, März 2018).