06.11.2018, 09:30
(06.11.2018, 08:53)leopold schrieb: Daran brauche ich nicht zu glauben, ich habe die Hetzszene, wie wohl fast jeder Deutsche, wiederholt im Fernsehen selbst gesehen. Maaßen hat in seinem Bild-Interview angedeutet, er habe Beweise, dass dieses Filmchen zum Zwecke der Desinformation gefälscht wurde. Belege dafür hatte er aber keine. Daneben gab es jede Menge (nicht filmisch dokumentierte) Berichte über Übergriffe gegen Ausländer und den Anschlag auf das jüdische Lokal. Reicht das alles nicht?
Es reicht jedenfalls, um Maaßen eine unzulässige Einmischung in die deutsche Politik vorwerfen zu können. Das war aber nicht seine Aufgabe. Ein Verfassungsschützer hat die Politik zu unterstützen und zu informieren, nicht selbst Politik zu machen. Das war Maaßen wohl nicht genug. Jetzt hat er Zeit und Gelegenheit dazu. Mir scheint, er hat es darauf angelegt.
So eine "Hetzszene" (höre ich da eine graduelle Zurückstufung im Alarmismus?) habe ich in diesem Jahr schon zweimal am Kö gesehen. Nur mal nebenbei erwähnt. Einmal kam es dann sogar noch zu einer Rauferei. Und es waren keine Obdachlosen oder Penner.
Warum glauben Sie, dass da fast täglich die Polizei präsent ist?
Ja, es gab dieses Filmchen, das keine "Hetzjagd" belegt, jede Menge Berichte von Leuten, die dabei waren oder es nur im Redaktionsbüro in Hamburg oder München erlebten (wobei es Letztere, wie üblich, am besten wussten), es gab nach einigen Tagen plötzlich Zeugen (Flüchtlinge), die sich meldeten und dabei gewesen sein wollten, aber da wurde nichts draus, es gab den GsD glimpflich verlaufenen Anschlag auf ein jüdisches Restaurant (ein "Einzelfall", sag ich mal in dem Ihnen und Ihren Freunden eigenen Zynismus), der natürlich auf's Schärfste zu verurteilen ist, aber "relativiert"(!) werden kann durch die vielen antijüdischen Attacken durch muslimische Migranten auf den Straßen und in den Schulen der großen Städte usw.
Maaßen hat ohne Zweifel eine Grenze überschritten, die er als hoher Staatsbeamter nicht hätte überschreiten dürfen. Da hätte er sich loyal verhalten müssen. Das gilt auch für alle niederrangigeren Beamten.
Dafür muss er jetzt die Konsequenzen tragen. Das kann man als in den Ruhestand versetzter hoher Beamter durchaus auf angenehme Weise.