22.10.2016, 08:55
(21.10.2016, 22:07)bbuchsky schrieb: Sie tun also kund, dass es schlichte Überlastung und technisches Unvermögen ist, was die Verfolgung von terroristischen Serientätern verhindert? Ernsthaft? Dann sollten wir doch wohl alle mal beim jeweiligen Innenminister nachfragen, warum er seine Polizei nicht explizit anweist, Maßnahmen mit Verfassungsschutz und LKA zusammen zu ergreifen, wie es bei terroristischen Hintergründen eigentlich üblich ist.
Halten wir uns doch einfach an die Fakten. Wir wissen, das rd. 1.000.000 Einwanderer ins Land gekommen sind. Es gibt leider kein belastbares bzw. seriöses Zahlenmaterial über die Anzahl der Unterkünfte deutschlandweit. Allerdings gibt es eine Auswertung des bay. Landtags , die eine Belegung von ca. 50 Personen pro Unterkunft im Durchschnitt als realistische Größe annehmen lässt. Wenn wir also von einer durchschnittlichen Belegung von 50 Personen ausgehen, kommen wir rechnerisch auf eine Zahl von rd. 20.000 Unterkünften. Für eine durchgehende Bewachung brauchen wir somit mindestens 80.000 Kameras (4 pro Gebäude) und 140.000 weitere Beamte (7 pro 24h-Schicht). Zusätzlich benötigtes Personal für die Ausbildung, Logistik und Verwaltung noch gar nicht mit eingerechnet. Die Polizei müsste also um gut 60% Prozent an Personal aufgestockt werden, nur um diese Überwachungsaufgaben leisten zu können (derzeitige Personaldecke rd. 225.000 Beamte ). Und es ist ja auch nicht so, dass die bereits vorhandenen Kräfte bei diesem Thema untätig wären: 78.000 Polizei-Einsätze in 2015 an NRW-Flüchtlingsheimen .
Und Sie halten die nicht vorhandenen Kapazitäten tatsächlich für eine Ausrede? Dann bitte ich um entsprechendes Zahlenmaterial zur Untermauerung Ihrer These und weniger ideologisch verbrämten Kampfsprech.
(21.10.2016, 22:07)bbuchsky schrieb: Was, glauben Sie, würde alles möglich sein, wenn der mit Horrorbildern an jede Wand gezeichnete islamistische Terrorist es auf "Gotteshäuser" oder Polizeiwachen abgesehen hätte?
Die Ziele würden also, wie bei den Asylantenheimen, vorher feststehen. Sie glauben doch wohl nicht, dass dann eine ähnliche Untätigkeit zu bemerken wäre, oder? Man würde sich vor Ort auf die Lauer legen, und weil ich der örtlichen Polizei bei deren offensichtlicher Neigung, auch VollMenschen, äh Sympathiesanten von Rechtsradikalen zu beschäftigen, mißtraute, kämen landesfremde Ermittler zum Zug.
Die Antwort hat die Politik in diesem Fall doch schon gegeben: Es gibt keine 100% Sicherheit und "man" muss mit der Terrorgefahr leben. Oder haben Sie das Gefühl, dass nach Würzburg, Ansbach oder Essen die Polizeipräsenz massiv erhöht wurde? Nein? Ja womit auch denn.
(21.10.2016, 22:07)bbuchsky schrieb: Sowenig wie Strauß gegen die Terroristen des Oktoberfestattentats hat ermitteln lassen, sowenig ist die momentane Polizeiführung daran interessiert, die eigenen Leute mit Mollis zu erwischen.
Unsere Polizisten ohne Beweise in ihrer Gesamtheit des Terrorismus zu bezichtigen, ist im besten Fall übles Stammtischgeschwätz.
Martin