20.08.2018, 14:02
Langsam kotzt mich das übrigens wirklich an mit den angeblich nie aussagekräftigen Statistiken.
Ein Messer, das bei der Tat nicht eingesetzt wird, kann selbstverständlich auch kein "Tatmittel" sein. Die Socken oder die Unterhose, die der Täter bei der Tat zufällig anhatte, sind ja auch kein Tatmittel. Nur eine Socke, die mit Bleischrot gefüllt ist und als Totschläger eingesetzt wird, kann eventuell ein Tatmittel sein.
Da geht nur das Bemühen der Legislative, jedem Erwischten möglichst viel anzuhängen, statistisch nach hinten los. Wer im Laden ein Päckchen Kaugummi klaut und ein Messer im Rucksack hat, um sich damit die Wurst bei der Brotzeit kleinzuschneiden (möglicherweise vor einer Woche reingepackt und es dann da drin vergessen), soll, wenn er gewaltfrei eine Kleinigkeit klaut, möglichst wegen bewaffnetem Raubüberfall dran sein. Solche Statistiken sagen gar nichts mehr aus, weil sie keine Kausalzusammenhänge dokumentieren, sondern nur zufällige Koinzidenzen.
Genau wie mit den Täterstatistiken an sich. Wenn man da drauf zeigt, sagen alle, ja, aber das sind ja gar keine Täterstatistiken, sondern nur Tatverdächtigenstatistiken. Statistiken über verurteilte Täter gebe es nicht.
Warum denn eigentlich nicht? Und warum sollte man eine Tatverdächtigenstatistik machen, von der man weiß, dass sie nichts aussagt, wenn man viel leichter (es sind weniger Leute) eine Statistik über verurteilte Täter machen könnte? Die Daten haben die Gerichte, man müsste sie nur erheben, und dann bräuchte die Polizei ihre wertlosen Daten nicht mehr erheben und hätte mehr Zeit für sinnvollere Tätigkeiten.
Ich habe den ganz starken Eindruck, man will gar keine aussagekräftigen Statistiken machen. Man könnte nämlich, und sogar mit geringerem Aufwand als jetzt.
Zitat:Diese Annahme basiert auf einer Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage. Darin heißt es, 2017 habe es 2737 Taten gegeben, bei denen ein Messer als Tatmittel erfasst wurde. Diese Zahl wurde durch 365 Tage geteilt.
Die Gesamtzahl, bei der ein Messer erfasst wurde, sei korrekt, teilte die Polizei in Berlin mit. Allerdings bedeute das nicht, dass in all diesen Fällen "Messerattacken" erfolgt seien.
Ein Sprecher der Senatsverwaltung für Inneres sagte dem ARD-faktenfinder, es sei nicht seriös, von den erfassten Fällen auf sieben Messerattacken pro Tag zu schließen. Dies sei faktisch, rechtlich und statistisch nicht haltbar. "Messer als Tatmittel" wird bei Tötungsdelikten, Raub, Körperverletzungen auch dann erfasst, wenn ein Täter ein Messer am Hosenbund sichtbar mitführe, es aber nicht als Tatwaffe im Sinne von "Verletzungen zufügen" einsetze.
Quelle: faktenfinder.tagesschau.de
Ein Messer, das bei der Tat nicht eingesetzt wird, kann selbstverständlich auch kein "Tatmittel" sein. Die Socken oder die Unterhose, die der Täter bei der Tat zufällig anhatte, sind ja auch kein Tatmittel. Nur eine Socke, die mit Bleischrot gefüllt ist und als Totschläger eingesetzt wird, kann eventuell ein Tatmittel sein.
Da geht nur das Bemühen der Legislative, jedem Erwischten möglichst viel anzuhängen, statistisch nach hinten los. Wer im Laden ein Päckchen Kaugummi klaut und ein Messer im Rucksack hat, um sich damit die Wurst bei der Brotzeit kleinzuschneiden (möglicherweise vor einer Woche reingepackt und es dann da drin vergessen), soll, wenn er gewaltfrei eine Kleinigkeit klaut, möglichst wegen bewaffnetem Raubüberfall dran sein. Solche Statistiken sagen gar nichts mehr aus, weil sie keine Kausalzusammenhänge dokumentieren, sondern nur zufällige Koinzidenzen.
Genau wie mit den Täterstatistiken an sich. Wenn man da drauf zeigt, sagen alle, ja, aber das sind ja gar keine Täterstatistiken, sondern nur Tatverdächtigenstatistiken. Statistiken über verurteilte Täter gebe es nicht.
Warum denn eigentlich nicht? Und warum sollte man eine Tatverdächtigenstatistik machen, von der man weiß, dass sie nichts aussagt, wenn man viel leichter (es sind weniger Leute) eine Statistik über verurteilte Täter machen könnte? Die Daten haben die Gerichte, man müsste sie nur erheben, und dann bräuchte die Polizei ihre wertlosen Daten nicht mehr erheben und hätte mehr Zeit für sinnvollere Tätigkeiten.
Ich habe den ganz starken Eindruck, man will gar keine aussagekräftigen Statistiken machen. Man könnte nämlich, und sogar mit geringerem Aufwand als jetzt.