26.05.2018, 13:23
Freut mich, dass hier so fleißig (und überwiegend sachlich) diskutiert wird! Vieles empfinde ich auch so, kann aber nicht auf jeden einzelnen Beitrag eingehen. Dafür ist das Wetter zu schön....aber ich wollte mich mal zwischendurch melden.
Ich habe die Doku hier eingestellt, weil sie eben die Ereignisse zwischen 1965 und 1975 global betrachtet und nicht nur reduziert auf Deutschland, USA und Frankreich. An vielen Orten auf der Welt gab es Protest- und Widerstandsbewegungen, Umstürze, Revolten, Sturz von Diktaturen. Das hat auch ganz ohne Internet funktioniert. Von wo auf wen der Funke jeweils übergesprungen ist, lässt sich selten eindeutig feststellen.
In der Doku wurden u.a. außerhalb Deutschlands beleuchtet: Brasilien, Chile, Kongo, Kuba, Japan, Lateinamerika (Guerilla-Bewegungen), USA (Black Panther). Viele der Aufstände wurden von der CIA niedergeschlagen, manche waren teilweise erfolgreich oder hatten jahrzehntelange blutige Auseinandersetzungen zur Folge.
Und natürlich der Vietnamkrieg und Mao.
Ich bin in jungen Jahren vor allem durch den Vietnam-Krieg und Chile politisiert worden.
Das "Schwarzbuch Chile" von 1973, in Ostberlin gekauft wie auch das Kapital, habe ich heute noch in meinem Bücherschrank. Schon damals wurde dokumentiert, dass die CIA an fast jedem Putsch weltweit beteiligt war (einige Dutzende). Das "Imperium" schlug/schlägt zurück. Das hat mich zutiefst erschreckt und meine Sicht auf die USA nachhaltig geprägt.
In Europa sind in Italien die Roten Brigaden entstanden, die lange Zeit mordend durchs Land zogen ähnlich wie die RAF.
Prager Frühling 1968 usw.
Was nicht in der Doku erwähnt wurde:
In Griechenland wurde die Militärdiktatur 1974 gestürzt (ich war das erste Mal 1976 dort).
In Portugal auch 1974 durch die "Nelkenrevolution" (1975 war ich dort auf einer 3-wöchigen politischen Studienreise). Wir haben Soares kennengelernt bevor er Ministerpräsident wurde. Wir waren in Camps mit Namen wie "Che Guevara". In Lissabon hing die Wäsche auf den Balkons des Hilton, da Zehntausende aus den ehemaligen Kolonien Angola und Mosambik legal einreisen durften und die Menschen untergebracht werden mussten....
Das war eine spannende Zeit, eben nicht nur in Deutschland, und hat Folgen und Auswirkungen bis heute, nicht immer positiv. Alle diese Ereignisse auf der Welt sind auch in das Denken der 68er eingeflossen. Das wird zu wenig beachtet und die Doku hat das sehr gut herausgearbeitet. Wer sie noch nicht gesehen hat, bitte nachholen, vor allem diejenigen, die die Zeit gar nicht miterlebt haben.
Ich habe die Doku hier eingestellt, weil sie eben die Ereignisse zwischen 1965 und 1975 global betrachtet und nicht nur reduziert auf Deutschland, USA und Frankreich. An vielen Orten auf der Welt gab es Protest- und Widerstandsbewegungen, Umstürze, Revolten, Sturz von Diktaturen. Das hat auch ganz ohne Internet funktioniert. Von wo auf wen der Funke jeweils übergesprungen ist, lässt sich selten eindeutig feststellen.
In der Doku wurden u.a. außerhalb Deutschlands beleuchtet: Brasilien, Chile, Kongo, Kuba, Japan, Lateinamerika (Guerilla-Bewegungen), USA (Black Panther). Viele der Aufstände wurden von der CIA niedergeschlagen, manche waren teilweise erfolgreich oder hatten jahrzehntelange blutige Auseinandersetzungen zur Folge.
Und natürlich der Vietnamkrieg und Mao.
Ich bin in jungen Jahren vor allem durch den Vietnam-Krieg und Chile politisiert worden.
Das "Schwarzbuch Chile" von 1973, in Ostberlin gekauft wie auch das Kapital, habe ich heute noch in meinem Bücherschrank. Schon damals wurde dokumentiert, dass die CIA an fast jedem Putsch weltweit beteiligt war (einige Dutzende). Das "Imperium" schlug/schlägt zurück. Das hat mich zutiefst erschreckt und meine Sicht auf die USA nachhaltig geprägt.
In Europa sind in Italien die Roten Brigaden entstanden, die lange Zeit mordend durchs Land zogen ähnlich wie die RAF.
Prager Frühling 1968 usw.
Was nicht in der Doku erwähnt wurde:
In Griechenland wurde die Militärdiktatur 1974 gestürzt (ich war das erste Mal 1976 dort).
In Portugal auch 1974 durch die "Nelkenrevolution" (1975 war ich dort auf einer 3-wöchigen politischen Studienreise). Wir haben Soares kennengelernt bevor er Ministerpräsident wurde. Wir waren in Camps mit Namen wie "Che Guevara". In Lissabon hing die Wäsche auf den Balkons des Hilton, da Zehntausende aus den ehemaligen Kolonien Angola und Mosambik legal einreisen durften und die Menschen untergebracht werden mussten....
Das war eine spannende Zeit, eben nicht nur in Deutschland, und hat Folgen und Auswirkungen bis heute, nicht immer positiv. Alle diese Ereignisse auf der Welt sind auch in das Denken der 68er eingeflossen. Das wird zu wenig beachtet und die Doku hat das sehr gut herausgearbeitet. Wer sie noch nicht gesehen hat, bitte nachholen, vor allem diejenigen, die die Zeit gar nicht miterlebt haben.