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Die 68er
#16

(26.05.2018, 02:53)PuK schrieb:  Mehr fällt Ihnen nicht dazu ein? Da schreibt man einigermaßen tiefsinnige Analysen und dann kommt sowas. No

Er scheint sich derzeit auf Zweizeiler zu beschränken. Auf den ersten zu antworten, hielt ich unter meinem Anspruch, zu nichtssagend, inhaltslos und banal.
Der zweite ich nicht besser, eher noch viel schlimmer, weil vorurteilsbehaftet und unsachlich..

Aber wie soll einer, der zu Beginn der 70er Jahre geboren wurde, darüber was wissen, ich meine richtig wissen, nicht angelesen, sondern selbst erfahren?
Es sei denn, man beschäftigt sich mit dieser Zeit intensiv und winkt nicht bloß dünkelhaft und genervt ab.
Wenn man schon in der Kindheit zu Hause und in der weit verbreiteten Springerpresse nichts anderes hörte als "Der Russe will Europa", "Wenn der Russe kommt", "die langhaarigen Hippieaffen", "die sollte man in ein KZ stecken, damit sie arbeiten lernen" etc., also Nazisprech und Kalter-Krieg-Parolen, dann bleibt was hängen.
Sozialisation im Elternhaus, die hält nicht immer, aber oft genug. Viele kriegen dieses Feinddenken nie mehr raus.

Als richtiger 68er, also geboren um 1950 plus minus 3 oder 4, hörte man natürlich genau dieselben Sprüche im Elternhaus, wahrscheinlich sogar noch deftiger. Aber dennoch war es anders.
Denn Kubakrise, Algerischer Unabhängigkeitskrieg, Bau der Mauer, Studentenbewegung und APO, Aufstände in schwarzen Ghettos in den USA, Mao und die Kulturrevolution, Dubzek und der Prager Frühling, Sechstagekrieg um Israel, Woodstock, die Ermordung von John F. und Robert F. Kennedy sowie von Malcolm X und Martin Luther King, die Tupamaros in Uruguay, Che Guevaras Tod und und und … all das prasselte auf einen herab und herein, vieles extrem widersprüchlich - oder nur scheinbar … aber man war jung und hatte das Herz auf der richtigen Seite und konnte nach und nach einordnen, dass die Welt nicht so einseitig und eindimensional ist, wie einem Großeltern, Eltern, Politiker und Presse einem weismachen wollten. Dass Westen gut und Osten schlecht, dass Demokratie (sagte man damals noch für Kapitalismus) gut und Sozialismus schlecht ist. Das prägte und man engagierte sich in den damaligen SMV's (die damals noch anders hießen), ging als Student auf Demos gegen den Radikalenerlass usw.

Darüber kann man als Babyboomer der 60er Jahre natürlich ätzen und Häme ausgießen - oder man könnte es auch ernst nehmen und als das schätzen, was es war: ein fundamentaler Umbruch der Gesellschaft, der Abschied vom post-nazistischen Deutschland, eine gravierende Veränderung im Denken der Menschen, was sich auch auf die Politik auswirkte (Brandt als BK 1969).

Und wenn ein konservativer - aber auch freigeistiger - Journalist wie der 2014 verstorbene FAZ-Mitherausgeber Frank Schirmmacher 2011 in "seiner" FAZ einen Artikel mit dem Titel "Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat"  veröffentlichte,
dann sollte dies zu denken geben.
Zitat:Ein Jahrzehnt enthemmter Finanzmarktökonomie entpuppt sich als das erfolgreichste Resozialisierungsprogramm linker Gesellschaftskritik. So abgewirtschaftet sie schien, sie ist nicht nur wieder da, sie wird auch gebraucht. Die Krise der sogenannten bürgerlichen Politik, einer Politik, die das Wort Bürgertum so gekidnappt hat wie einst der Kommunismus den Proletarier, entwickelt sich zur Selbstbewusstseinskrise des politischen Konservatismus(…)
„Die Stärke der Analyse der Linken“, so schreibt der erzkonservative Charles Moore im „Daily Telegraph“, „liegt darin, dass sie verstanden haben, wie die Mächtigen sich liberal-konservativer Sprache als Tarnumhang bedient haben, um sich ihre Vorteile zu sichern. ,Globalisierung‘ zum Beispiel sollte ursprünglich nichts anderes bedeuten als weltweiter freier Handel. Jetzt heißt es, dass Banken die Gewinne internationalen Erfolgs an sich reißen und die Verluste auf jeden Steuerzahler in jeder Nation verteilen (…)
Die CDU hat ihre an die Finanzmärkte ausgeliehenen immateriellen Werte, ihre Vorstellung vom Individuum und vom Glück des Einzelnen, niemals zurückgefordert. Sie hat nicht nur keine Verantwortung für pleitegehende Banken verlangt, sie hat sich noch nicht einmal über die Verhunzung und Zertrümmerung ihrer Ideale beklagt. Entstanden ist so eine Welt des Doppel-Standards, in der aus ökonomischen Problemen unweigerlich moralische Probleme werden.
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Die 68er - von EvaLuna - 24.05.2018, 23:59
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