20.05.2018, 19:20
(20.05.2018, 19:07)forest schrieb: Kann ich mithalten. Meine erste Mietwohnung, schwarze, glänzende Fliesen. Hatte was. Die Wohnung war das Liebesnest des Besitzers, Architekt, hat mir seine Frau anvertraut. Biedermeier möbliert und ramponiert, zum Wegschmeissen. Vormieter war eine deutsch/amerikanische Familie namens Gray mit a. Ich ging dann in die vollen, die Türen gelb, Teppich im Bad paradiesgrün, also nicht quietschend, eher wie Lindenblüten, um beim Tee zu bleiben. Altbau, ausgebautes Dachgeschoß über dem Ammersee mit Balkon und Blick in alle Richtungen. Könnte mich in den A**** beißen, da rausgegangen zu sein. Die Zeitläufte wollten es so; man kann sich an allem sattsehen. Den Sonnenuntergang über Utting werde ich aber nie vergessen und die Märsche nach Andechs auch nicht.
Hier meine erste eigene Teekanne. Sollte man nicht in das beheizte Backrohr stellen, Zinn schmilzt. Sie hat Patina außen und viel innen. Angeblich sei das gut für den Tee. Innen ist das so farbig wie der Griff, vermutlich Teakholz. Das war eine gute Idee; man verbrennt sich daran nicht die Finger, wenn die Kanne heiß ist.
Naja, der Schmelzpunkt von Zinn ist ungefähr bei 230° C, da musst du den Herd also schon gehörig aufdrehen. Aus Versehen geht das fast nicht und wer macht denn bitte solche Sachen? Normalerweise nimmt man einen Lötkolben für sowas... Also, wenn man die Kanne löten will, meine ich. Wenn nicht, dann nimmt man den Wasserkocher für 14,95, den Tauchsieder für 5 € oder wenn man ein bisschen doof ist, die Vorwerkmaschine für 599 Euronen.
Die ziehen übrigens dann alle denselben Strom. So etwas wie "energiesparend Wasser zum Kochen bringen" gibt es nicht. Es ist einfach ein Naturgesetz. Man könnte sagen, sofern der Deckel auf dem Topf ist,
Zitat:Masse H2O * spezifische Wärmekapazität von H2O * Δ-T
aber das versteht dann wieder kein Mensch.
Einfacher ist und merken kann man sich notfalls:
Zitat:Um die Temperatur von 1 Liter Wasser um 1 Grad C zu erhöhen, müssen rund 0,00116279 kWh (=1 kcal) zugeführt werden.
Das dann einfach mal Hundert (angenommen, das Wasser wäre am Anfang am Gefrierpunkt, unter realen Bedingungen entsprechend subtrahieren).