22.05.2018, 11:56
(22.05.2018, 11:19)leopold schrieb: Ein Satiremagazin ist eben etwas anderes als eine seriöse Tageszeitung, oder?
Schon, ja.
In meinen genannten Satire-Blättchen wäre die Zeichnung aber noch ätzender ausgefallen.
Ich befürchte die Debatte ist weitaus einfacher, als wir denken:
Die SZ-Oberen mögen diesen Stil (oder den Eindruck, welcher dieser Stil vermittelt) einfach nicht für ihr Blatt. Persönliche Meinungen treten dabei in den Hintergrund. Das ist von den Mitarbeitern zu respektieren. Punkt um.
Hat ein Mitarbeiter dafür kein Verständnis (H. wurde ja nicht ohne Gespräch entlassen), muss er eben gehen.
Ich finde es persönlich schade. Die SZ hat eine einmalige Chance verpasst. Durch eine sachliche aber mutige "in eigener Sache-Darstellung" mit der "Verteidigung" des Karrikaturisten, wäre womöglich eine öffentliche zeitgemäßere Vergangenheitsbewältigungskutur eingeläuten worden.
Klar wäre die Welle der (gespielten) Empörung groß gewesen und wäre das ein oder andere Abo gekündigt worden. Mittelfristig hätte sich die Zeitung jedoch nicht zu ihrem Nachteil weiterentwickelt.
Seriös heißt nicht sich nicht auch mal etwas zu trauen zu dürfen.