11.03.2018, 17:52
(11.03.2018, 17:32)Serge schrieb: 1) Aber die Flüchtlinge wollte man dann schon "legal" via EU-Abkommen im EU-Ausland verteilen, ohne die anderen Mitgliedstaaten vorher wenigstens konsultiert zu haben.
2) Kein anderes reiches und demokratisches Land der Welt hätte fast ein halbes Jahr lang Flüchtlinge unkontrolliert ins Land gelassen, aus gutem Grunde. Das hat überhaupt nichts mit "sich nicht verweigern können" zu tun. Das war kein freundliches Gesicht, das Deutschland gezeigt hat, sondern eines, das Hilflosigkeit, Verzagtheit und grenzenlose (wie passend!) Naivität signalisiert hat, für nicht wenige Flüchtlinge sogar Dümmlichkeit.
3) Ich glaube, weder Sie noch Frau Merkel noch andere Bundespolitiker und schon gar nicht der "gemeine" Wähler kann beurteilen, was verkraftbar ist. Es fehlen dazu nämlich einfach belastbare Informationen.
Gefühlt und nach der Stimmung unter den Wählern zu urteilen allerdings kann man annehmen, dass es mit der Belastbarkeit so ziemlich vorbei ist. Man sollte nicht noch weiter am Rad drehen. Das müssen auch die SPD, die grünen und die Linke so langsam, am besten aber schnellstmöglich, kapieren.
Wolfgang Merkel , SPD-nah und Professor an der Humboldt-Universität Berlin, schreibt im "Freitag" :
Sie werden wohl akzeptieren müssen, dass die Welt und auch Deutschland nicht mehr so werden, wie sie es im vergangenen Jahrhundert noch waren. Den Krieg in Afghanistan, im Irak und in Syrien hatten und haben wir den Amerikanern und den Russen zu verdanken und dürfen die Suppe nun auslöffeln. Am Klimawandel und an der Not in Afrika sind wir aber selbst mit schuld. Die Flüchtlingsproblematik wird nun einmal (und zwar mit zunehmender Intensität) dieses Jahrhundert beherrschen. Den Kopf in den Sand zu stecken, war aber noch nie eine sinnvolle Handlungsoption.
Wir leben sehr gut vom Handel mit der ganzen Welt, deswegen müssen insbesondere wir uns den von uns mitverursachten Problemen stellen. Das ist übrigens nicht nur eine Frage der Moral, sondern auch eine Frage der Vernunft.