22.01.2018, 10:20
(22.01.2018, 10:03)Klartexter schrieb:Der Vergleich hinkt gewaltig, PuK. Oder wilst Du die CDU tatsächlich in die Nähe der NSDAP bringen?Ich habe das vor einigen Tagen in Facebook geschrieben: Die SPD hat die Wahl zwischen Pest und Cholera. Verweigert sie sich einer Koalition mit der CDU, dann wird sie Wähler verlieren. Nämlich genau die Wähler, denen bewusst ist, dass man in der Opposition keine Politik gestalten und eigene Vorstellungen durchsetzen kann. Stimmt die SPD aber einer Koalition mit der CDU zu, dann wenden sich die Wähler ab, welche eine Erneuerung der Partei in der Opposition wünschen.
Aber die Wahlen im September 2017 haben nicht viel Möglichkeiten gelassen. Jamaika ist krachend gescheitert, eine Koalition CDU/CSU/AfD/LINKE ist fern jeder Realität. Da bleibt letztlich nur die sogenannte große Koalition übrig. Denn was sollen Neuwahlen groß an der Sitzverteilung im Bundestag verändern?
Das weiß ich, aber er hat sich mir aufgedrängt. Das ist eine Redewendung, die man aus der Politik nicht alle Tage vernimmt, und ich habe halt ein Gedächtnis für so etwas. Ich will gar nichts, nur Querverbindungen und Kurzschlüsse aufzeigen.
Facebook findet außerhalb meines Radars statt, aber im Grundsatz stimmt das natürlich. Bis auf einen Punkt, den letzten. Kommt es jetzt noch zu Neuwahlen, dann wird das den großen Parteien schaden und den kleinen nützen. Neuwahlen ziehen nur den Zeitpunkt vor, an dem das Land nur noch per Minderheitsregierung regierbar ist. Es wird sowieso früher oder später (spätestens in acht Jahren) darauf hinauslaufen. Das alte Modell "eine der beiden großen Parteien + die FDP" aus den 1970er und 80er Jahren hat bereits jetzt ausgedient und bald ist auch eine "große" Koalition nicht mehr groß genug für 50 % + x. Eine Entwicklung, die ich übrigens ausdrücklich begrüße. Das wird die Bedeutung der Regierung und des Kanzlers wieder aufs richtige Maß zurechtstutzen und das Parlament stärken. Dann ist es vorbei mit dem Durchregieren per Kanzlerinnendekret.