03.02.2018, 10:31
Und es läuft und läuft. Dank der #Metoo-Kampagne und deren mobiler Eingreiftruppen.
Lolita soll gehen
Über Balthus und seine Bilder
Museum in Manchester hängt "Hylas und die Nymphen" ab
Lolita soll gehen
Über Balthus und seine Bilder
Zitat:Nach allem was bekannt ist, war Balthazar Kłossowski da Rola alias Balthus kein Pädosexueller, der sich an Mädchen verging - auch Anna Wahli erinnerte sich als Erwachsene nicht daran, von ihm jemals unsittlich berührt oder belästigt worden zu sein (...)Eine selbsternannte Sittenpolizei schnüffelt durch alle Museen und Ausstellungen.
Das "aktuelle Klima", auf das sich die Initiatorin so selbstverständlich beruft, verwechselt nun aber Kunst mit Propaganda und den Sockel im Museum mit einem Siegertreppchen des Erhabenen. Gute Kunst ist aber intim, gar nicht verantwortungsbewusst, meist auch sehr unangenehm, "wahr" ist nicht immer das, was alle als "schön" oder "gut" empfinden. Deswegen lässt sich an Gemälden und Literatur, Film und Musik besser verhandeln, was Menschen, ihre Gefühle und ihre Moral ausmacht. Wenn man die träumende Therese und ihre Ateliergeschwister künftig aus Ausstellungen verbannte, beraubte man sich der ehrlichsten Motive, die das 20. Jahrhundert zum Thema Sexualität zu bieten hat.
Museum in Manchester hängt "Hylas und die Nymphen" ab
Zitat:Kuratorin Clare Gannaway von der Manchester Art Gallery will eigenen Aussagen zufolge damit eine Debatte auslösen, wie solche Bilder in der heutigen Zeit gezeigt werden sollten. Zensurvorwürfe wies sie in einer Pressemitteilung am Donnerstag zurück.Da wollte die Kuratorin wohl die "Gunst" der Stunde nützen und "ihre" Kunstgalerie in Manchester in die Medien bringen - ganz uneigennützig natürlich.
"Dieses Museum präsentiert den weiblichen Körper als entweder 'passiv-dekorativ' oder 'femme fatale'. Lasst uns diese viktorianische Fantasie herausfordern!", teilte sie mit. Das Abhängen sei Teil einer eigenständigen Kunstperformance in der vergangenen Woche gewesen und teilweise von den derzeitigen Debatten über Sexismus, wie unter dem Schlagwort #MeToo, inspiriert gewesen (...)
"Ich habe Angst, dass wir anfangen, nur noch das zu zeigen, was akzeptabel ist", schrieb ein Besucher. "Diese Gemälde stellen lang aus der Mode gekommene Sichtweisen dar, aber man hätte gedacht, dass das für den heutigen Betrachter ziemlich offensichtlich ist", schrieb ein anderer.