01.03.2019, 22:20
Zitat:Das Problem der Rundfunkanstalten sind nicht einzelne Fehlleistungen. Keine Redaktion ist unfehlbar, auch nicht die der «Neuen Zürcher Zeitung». Die Sender mit Staatsgarantie kultivieren jedoch das Gefühl der moralischen Überlegenheit: Niemand berichtet so unabhängig und neutral wie sie. Niemand vermag so genau zwischen richtig und falsch, sachlich und polemisch zu unterscheiden wie sie. So wussten ARD und ZDF 2015 und 2016 auch ganz genau, dass Angela Merkels Flüchtlingspolitik richtig und jede Kritik daran Populismus sei.
https://www.nzz.ch/international/deutsch...ld.1463811
In dem Artikel der NZZ geht es allgemein um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk/Fernsehen, die Flüchtlingspolitik ist nur ein Beispiel.
Zitat:
- Das öffentlichrechtliche System strotzt vor Selbstgerechtigkeit. Die Verklärung einer Zwangsgebühr zur «Demokratie-Abgabe» ist nur ein Beispiel dafür. Vor kurzem wurde ein Manual zur Manipulation der Öffentlichkeit im Sinn der Fernsehanstalten und zur Diskreditierung ihrer privatrechtlichen Wettbewerber publik. Dieser Leitfaden für öffentlichrechtlichen Neusprech übertrifft sogar Orwells dystopischen Roman «1984» an sprachpolitischem Furor.
- «Die Arbeit der ARD ist von moralischen Prinzipien getragen», heisst es darin gleich zu Beginn. Damit jeder die Moral zu würdigen wisse, müsse man sie den Bürgern mit stereotypen Formeln (Frames) einbläuen: Nicht öffentlichrechtliche Sender solle man sagen, sondern «unser gemeinsamer, freier Rundfunk», nicht Fernsehgebühr, sondern «unser gemeinsames Rundfunk-Kapital», das «unsere Eltern und Grosseltern mit eigenen Händen aufgebaut haben», damit wir es an unsere «Kinder und Enkelkinder» weitergeben.