02.11.2017, 11:34
(02.11.2017, 11:23)Sophie schrieb: >>Das Verhältnis Martin Luther zu den Juden und Judentum ist wegen seiner Wirkungsgeschichte ein häufig untersuchtes Thema der Geschichtswissenschaft. Der Reformator übernahm den gesamtmittelalterlichen Antijudaismus und versuchte, diesen durch seine christologische Bibelexegese zu untermauern. 1523 verlangte er als erster maßgebender christlicher Theologe eine gewaltfreie Judenmission und gesellschaftliche Integration der Juden. Unter dem Eindruck fehlender Missionserfolge und Gefährdung der Reformation rückte er seit 1525 zunehmend davon ab. 1543 forderte er die evangelischen Fürsten zur Versklavung oder Vertreibung der Juden auf und erneuerte dazu die judenfeindlichen Stereotype, die er 20 Jahre zuvor verworfen hatte. Damit überlieferte er diese in die Neuzeit.<<
Schon ein wenig anders als nur das so gemacht, wie es alle machten, oder?
Zitat:In der Spätphase des Mittelalters wurden die Juden aus den meisten Ländern Mittel- und Südeuropas vertrieben. Den Anfang machte 1290 England, wo es zu diesem Zeitpunkt nur etwa 25 000 Juden gab. Die Vertreibung aus Frankreich setzte 1306 ein und erstreckte sich bis 1394 auf fast alle französischen Regionen mit Ausnahme der päpstlichen Besitztümer in Avignon. Durch die Gründung eines christlichen Königreichs Spanien verloren die Juden 1492 auch dort das Aufenthaltsrecht. (,,,) So gerieten sie ins Visier der spanischen Inquisition, die seit 1478 die Verfolgung von Ketzern betrieb. Auf Veranlassung des Großinquisitors mussten 1492 alle Juden, sofern sie nicht zum Christentum übertraten, das Land verlassen. Die Mehrzahl floh ins angrenzende Portugal, das sie 1496 vertrieb.
Quelle: lernhelfer.de
Nein. Das war genau das, was seinerzeit alle dachten und machten. Dieses Denken und Handeln war nicht nur normal, es war damals modern. Und zwar schon über einige Zeit, guck dir mal die Jahreszahlen an. Die Denkmoden waren damals nicht so volatil wie heute (eben noch New Deal und Peace, Love & Happiness und auf einmal Neoliberalismus und LGBT).