03.12.2016, 12:24
(03.12.2016, 12:00)Serge schrieb: Man sollte schon den Mut haben, die Dinge beim Namen zu nennen.
Nur ein Beispiel:
Mit der auf neoliberalen Sockeln stehenden Agenda 2010 "reformierten" Schröder und Kumpane den Arbeitsmarkt und das Sozialsystem dergestalt, dass eine Kürzung der staatlichen Leistungen für Arbeitslose und für die gesetzliche Rentenversicherung die Folge war. Doch die Prinzipien und sogenannten Vorzüge dieser neoliberalen Reform beruhen nicht auf Fakten. Sozialabbau und dafür mehr Eigenverantwortung als wirkungsvolle Maßnahme Arbeitslosigkeit, das war das Credo. Und tatsächlich schienen die fallenden Arbeitslosenzahlen dies zu bestätigen. Doch das entsprach nicht den Fakten, weil plötzlich gewisse Gruppen von Arbeitslosen gar nicht mehr in den Statistiken auftauchten. Die Statistiken waren also "getürkt". Das wusste eigentlich jeder, egal ob Fachmann, Politiker oder interessierter Bürger. Dennoch verbreitet man dieses Märchen von Jahr zu Jahr.
Siehe hier, #3
Wenn man sich - wie auch Sie - jetzt so darüber aufregt, dass die Menschen zunehmend anfällig würden für Gruppierungen und Parteien, die man gemeinhin der Verbreitung postfaktischer Ideologie, ja Lügnerei bezichtigt, so sollte man bitteschön nicht vergessen, dass die neoliberale Wirtschaftspolitik jahrelang Arbeitnehmer und Arbeitslosen nach Strich und Faden verarscht hat.
Was erwarten Sie denn?
Zunächst würde ich erwarten, dass Sie beim Thema bleiben und nicht alles vermengen. Hier geht's um den Brexit und die Lügenmärchen, die ihn herbeigeführt haben. Der Brexit ist für mich ein Beispiel der Folgen populistischer Politik, deswegen stelle ich diese Folgen hier ausführlich dar. Es geht nicht darum, die Briten zu bestrafen, sondern andere dazu zu bringen, den Rattenfängern andernorts in Zukunft nicht blind alles zu glauben, was man vielleicht gerne glauben möchte. Das erfordert allerdings die Beschäftigung mit den Fakten. Ein Faktum ist beispielsweise, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland derzeit so niedrig ist wie zuletzt in den 80er Jahren.