11.10.2016, 17:36
(11.10.2016, 17:24)Phantomias schrieb: Die Entscheidung war ziemlich knapp und die Brexit-Befürworter (deren Hauptprotagonist den Brexit bekanntlich eigentlich gar nicht wollte) bauten ihre Kampagne vorwiegend auf Lügen und Halbwahrheiten auf. Sollen auf der Basis solcher Abstimmungen Entscheidungen gefällt werden, die die Zukunft ganzer Staaten dauerhaft beeinflussen? Ich für meinen Teil will meine Zukunft nicht von Bauchentscheidungen aufgehetzter, desinformierter Zufallswähler abhängig machen lassen. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass über den Brexit nochmals entschieden wird, wenn das Ausmaß der Misere für alle offen zu Tage liegt.
Es waren über 50%. Darauf kommt es an. Alles andere ist schlechtes Verlieren. May macht auf mich nicht den Eindruck, dass sie pokert.
Zu "Bauchentscheidungen": Den Schweizern wurde bei diversen Volksabstimmungen auch schon der Untergang vorausgesagt (Burkaverbot im Tessin, Minarettverbot usw.). Passiert ist nichts, den Schweizern geht es unverändert gut, die Entscheidungen waren richtig und die Wirtschaft zieht trotz starkem Franken wieder an.
Sie missverstehen Politiker offenbar als besondere Supermenschen, die den normalen Bürgern in jeder Hinsicht überlegen sind und ihm deshalb auch alle Entscheidungen besser abnehmen sollten. Dieses Verständnis pflege ich nicht, ich wünsche mir mehr basisdemokratische Elemente (frei nach Willy Brandt: "Mehr Demokratie wagen") und gebe mich nicht damit zufrieden, alle 4 Jahre das gleiche Essen mit unterschiedlichen Farben in Pro-Forma Wahlen zu bestätigen. Das hat mit Demokratie nämlich nicht mehr viel zu tun.
Martin