20.05.2017, 10:14
(20.05.2017, 07:38)forest schrieb: Das 'alte' Gymnasium finde ich immer noch gut. Eine möglichst breite Grundausbildung bis zur 10. Klasse, dann bis zur 13. mit Schwerpunkt auf MINT oder Sprachen oder auch Kunst. Man muß von bei einem 10.Klässler davon ausgehen dürfen, daß er weiß, wie Strom funktioniert, was Ozon ist, Englisch und eine zweite Fremdsprache zumindest lesen und verstehen kann, Bruegel kein Komponist der Dachauer Schule, die Kartoffel kein Patent von Pfanni ist, das Einmaleins noch im Schlaf parat hat und nebenbei leserliche Buchstaben und Zahlen freihändig schreiben kann. Zwei Wochenstunden Sport und Kunst sind Pflicht; zu kurz kam Rechtslehre - immerhin ist das ganze Leben damit durchdrungen schon vor der Geburt bis nach dem Tod. Gedichte auswendig lernen zu können, dazu reicht neben der Glocke ein Beispiel, aber nicht fuchzehn, zefix.
Reinen Vormittagsunterricht finde ich gut - die Hausaufgaben werden daheim gemacht; das lehrt selbständiges Lernen und Arbeiten sowie Selbstorganisation von Pflicht und Freizeit.
Das G8 ist bzw. war Murks. Bis zur 10. Klasse ist ziemlich Stress, die anschließenden 3 Jahre tun gut, diesen schwerpunktmäßig zu organisieren und dabei Lockerheit mit gezieltem Arbeiten abzuwechseln, Spannung und Entspannung, Defizite aus vorangegangen Jahren selbst zu erkennen und selbst auszugleichen. Reifeprüfung!
Sehe ich auch so. Das G8 war ein großer Fehler. Unsere Jüngste ist jetzt mit dem G8 fertig. Ok, ging auch, aber sie hatte Tage, an denen sie um 08:30 das Haus verließ und um 18:30 Uhr wieder kam. Das ist in dem Alter sicher nicht gesund und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man an so einem Tag zwischen 15:00 Uhr und 18:00 Uhr noch groß aufnahmefähig ist. Dafür dürfen die Eltern jetzt zur Uni mitlatschen, weil das Mädel noch keine 18 ist. Alles nicht sonderlich durchdacht gewesen.
Martin