10.06.2017, 16:15
Schuld sind natürlich immer die anderen. Das geschilderte Paradies scheint aber doch woanders zu sein:
Gaza schwankt zwischen Alltag und Zerstörung
Zitat:Doch es brodelt hinter der Fassade. Politik- und Militärexperten, auf israelischer wie auf palästinensischer Seite, sind sich einig, dass sich die Lage in dem Küstenstreifen zuspitzt. "Das Wasser wird knapper, und auch die Arbeitslosigkeit steigt", sagt UNWRA-Direktor Bo Schack. 67 Prozent der Jugendlichen seien ohne Arbeit. Die Selbstmordrate schnelle in die Höhe. Für die Israelis sind die Palästinenser schuld. Es herrsche Korruption und die Hamas nehme die eigene Bevölkerung als Geisel. "Die Besatzung ist schuld", sagt die Gegenseite.
Tatsächlich ist der Gazastreifen von Mauern und Zäunen umgeben, der Zugang wird streng kontrolliert. Die Besatzung ist schon lang zum Normalzustand geworden. Der Nordzugang sieht mittlerweile wie ein Flughafen aus. Statt Stacheldraht und rostigen Eisentoren sieht man jetzt Glas und Fliesen. Trotzdem sind die Sicherheitsbestimmungen streng. Raus darf nur, wer eine Bewilligung hat oder wenn es sich um einen medizinischen Notfall handelt. Über alldem schweben Kameras an weißen Ballons und überwachen den Gazastreifen.
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Der Konflikt ist Alltag geworden, an jeder Ecke stehen Dieselgeneratoren. Strom vom Netz gibt es nur rund vier Stunden am Tag. Dabei spielt Energie etwa bei der Entsalzung von Meerwasser eine wichtige Rolle. 60 Prozent der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Trinkwasser. Geberländer haben nach dem Gazakrieg für den Wiederaufbau drei Milliarden Euro versprochen. Bisher sind davon aber nur 1,2 Milliarden Euro - 40 Prozent - eingegangen. Österreich hat die versprochenen 6,8 Millionen Euro bereits voll ausgezahlt und hilft im Gazastreifen, speziell in der Wasserversorgung.
Gaza schwankt zwischen Alltag und Zerstörung