11.12.2016, 15:09
(11.12.2016, 14:59)Sasketchewan schrieb: Der Ausdruck Lügenpresse ist sicher nicht richtig. An vielen Beispielen ist Manipulation bzw. der Versuch aber auch erkennbar. Weglassungen. Hinzufügungen und die Darstellung mancher Meldungen sowie die dauernde Verwendung bestimmter Ausdrücke sprechen eine eindeutige Sprache. Das Glas kann halb voll oder auch halb leer sein.
Blindes Vetrauen ist nicht angebracht. Und wie gesagt, an Statistiken kann man viel herumschreiben.
Ja. Aber man kann eben auch durch falsche Gewichtung von Ereignissen und vor allem durch Weglassungen lügen. Auch durch Hervorhebungen. Insofern stimmt die Bezeichnung, so hässlich und eigentlich unbrauchbar für das Symtom sie eigentlich ist, dann leider doch wieder. Eine Fehlinformation ist eben auch irgendwo eine Lüge. Nicht nur eine Falschinformation, also das Bringen von Nachrichten über Ereignisse, die gar nicht passiert sind. Das wäre dann doch zu dreist. Das machen sie (noch) nicht. Aber die ständige Fehlinformation, die ist spürbar, sehr deutlich.
Ist ja auch kein Wunder. Installieren Sie sich das Firefox-AddOn "Cahoots". Gibt es bei Google auch für Chrome. Das zeigt Ihnen Verbindungen von Journalisten zu Lobbyorganisationen, wenn der Name des Journalisten auf der Webseite angegeben ist und Sie die Maus auf den Namen bewegen. Dann sehen Sie mal, wer bei der Tagesschau, beim ZDF und bei SPON und Zeit.de und Axel Springer und so weiter alles noch nebenzu bei der "Atlantik-Brücke" und ähnlichen wirklich hassenswerten Organisationen beschäftigt ist. Da stellt es Ihnen die Haare auf und rollt es Ihnen die Zehennägel zusammen, wenn Sie das sehen. Das ist bloß noch alles ein reines Dilemma. Selbst die taz kann man inzwischen total vergessen. Die war mal links, jetzt ist sie bloß noch rotgrün.
Lesen, ohne dass einem das Frühstück wieder aus dem Gesicht fällt, kann man in Deutschland eigentlich nur noch die Nachdenkseiten oder das Bildblog oder auch gleich den Postillion, aber ansonsten und für echte Nachrichten muss man leider inzwischen auf nzz.ch oder so was ähnliches ausweichen.
Das ist also irgendwo alles Haarspalterei, die Diskussion um den Begriff "Lügenpresse". Als "vierte Gewalt", die sie eigentlich sein sollte, ist die deutsche Presse auf jeden Fall längst nicht mehr brauchbar. Das war sie (vielleicht) mal. Aber heute ist sie das nicht mehr. Die ist "fertig mit der Welt", inzwischen. Sie liegt nur noch darnieder. Traurig, aber wahr. Ein einziges Siechtum ist es, und es tut richtig weh beim Zusehen, wie sie alle langsam und qualvoll sterben.