20.01.2019, 19:21
Habe gerade die von EvaLuna verlinkte Studie näher angesehen. Da kommen Schröders Reformen ja doch zu Ehren:
Mich überzeugt zwar keineswegs, dass der Druck, eine Arbeit aufzunehmen, keinerlei Effekt haben soll. Das widerspricht nämlich jeglicher Lebenserfahrung - aber wenn die Herren Wissenschaftler meinen...Komisch nur, dass die AL nach Ansicht einiger hier angeblich gar nicht gefallen sein soll. Fragen über Fragen.
Zitat:Wie ist dann aber der starke Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik seit Einführung der Hartz-Reformen zu verstehen? Wie aktuelle Forschungen von Launov und Wälde zeigen, liegt der Erfolg vielmehr in Hartz I bis III begründet. Dabei sticht insbesondere die Reform der vormaligen Bundesanstalt und jetzigen Bundesagentur für Arbeit hervor. Die Einrichtung von Jobcentern, die Einführung einer einzigen Kontaktperson für einen Arbeitslosen, die Reduktion der Anzahl der Arbeitslosen pro Arbeitsvermittler in den Jobcentern und weitere Maßnahmen von Hartz III führten zu einer Reduktion der Arbeitslosigkeit um 1,3-2 Prozentpunkte. Die Reform der Vermittlungsbehörde war also etwa vier- bis fünfmal effektiver als die Reduktion der Lohnersatzleistungen. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler Launov und Wälde kommen zu dem Schluss, dass zwar Reformen des Arbeitsmarkts dringend geboten waren, es aber entscheidend ist, wie man eine Reform genau gestaltet. "Auf verteilungspolitisch schwierige Bestandteile wie eine Reduktion der Lohnersatzleistungen kann dabei offenbar verzichtet werden", so die beiden Ökonomen.
Mich überzeugt zwar keineswegs, dass der Druck, eine Arbeit aufzunehmen, keinerlei Effekt haben soll. Das widerspricht nämlich jeglicher Lebenserfahrung - aber wenn die Herren Wissenschaftler meinen...Komisch nur, dass die AL nach Ansicht einiger hier angeblich gar nicht gefallen sein soll. Fragen über Fragen.