10.10.2017, 18:19
(09.10.2017, 22:31)Martin schrieb: Sie denken zu sehr in Schablonen. Ich bin überzeugter Gegner der EU, deren einziger Zweck das Anheizen des Wettbewerbs zwischen Steuer-, Sozial- und Einkommenssystemen ist, zum Vorteil international agierender Konzerne und zum Nachteil der in Europa lebenden Bürger. Wenn man deswegen Nationalist ist, dann bin ich wohl einer, von mir aus auch ein „Nazi“, darauf kommt es auch schon nicht mehr an.
Martin
Darum geht es ja gerade. Die Schablonen.
200.000 ist auch so eine Schablone.
Mir sind Erdlinge lieber, die sich über ihre Haltung, Kenntnisse und Tugenden definieren.
Bei Leuten, die sich externen Identitätskonzepten anschließen oder bedienen müssen, weil sie im Fach "Tugend" nicht aufgepasst haben, man für Kenntnisse zu faul und niemand da war, der Vorbilder für Tugenden lieferte, sind genau die Schablonen anzutreffen, die Sie mir andichten wollen. Was ist denn Nationalismus anderes als radikale Religiösität, nur mit festgelegten territorialen Grenzen? Der Nationalismus ist die unterste Form der Abgrenzungsmöglichkeit, eine mittels idealisierter Schablonen vermittelte Einheit der Vielen.
Es wird nicht Einigkeit in Ansicht und Meinung gesucht, es wird nach Unterschieden zum Nachbarn gesucht. Deshalb sind sowohl Nationalismus wie radikale Religiösität der Humus, auf dem nur der Konflikt und der Krieg wachsen kann.
Wer nix anderes kann, muss eben Fahnen schwenken, um seine Umwelt wissen zu lassen, wo man ihn abzugeben hat.
Im übrigen fände der Wettbewerb und die Wanderbewegung auch ohne die EU statt, nur auf vielschichtigerem Niveau, denn die Informationen über die Unterschiede würden ja weiter existieren. Die Jungs aus Bangladesch wollen schließlich alle hierhin, und die kennen den EU-Käse noch gar nicht.