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Deutschland hat gewählt

(28.09.2017, 12:55)Martin schrieb:  Für mich wäre ein Mann wie Schmidt heute ein Grund, SPD zu wählen. Verglichen mit allem was nach 1982 kam, war Schmidt doch vorne und oben.

Nun ja. Ich kann mich noch dunkel an Schmidts Kanzlerschaft erinnern. Dunkel, weil ich damals wirklich noch ziemlich jung war.

Aber ich kann mich an die RAF und Schmidts Umgang damit erinnern. Er hatte keine Probleme damit, Bürgerrechte einzuschränken und Maßnahmen ohne Rechtsgrundlage (bzw. mit nachgelieferter Rechtsgrundlage ) zu ergreifen. Er hat das ganze Volk in Angst vor der RAF versetzt. Fear and loathing in Germoney. Nur, dass die RAF im Gegensatz zu heutigen Terroristen nicht "das Volk" bedrohte. Das wäre ja Quatsch gewesen, weil sie das Volk für den angedachten Umsturz brauchten. Der Terrrorismus der RAF war ein sehr zielgerichteter, die Ziele waren sorgfältig ausgesucht, keines davon war im Sinne der RAF "unschuldig", und Otto Normalverbraucher war nie im Fadenkreuz.

Seltsamerweise habe ich das damals trotz meiner jungen Jahre glasklar erfasst, dass nicht ich oder meine Familie von der RAF bedroht waren, sondern ganz andere Leute. Ich will mich nicht damit brüsten, aber eigenartig ist das schon, dass ein Kind erkennen konnte, dass man ihm nur Angst vorm schwarzen Mann machen wollte, während sich die Erwachsenen von Schmidts Kampagne voll ins Bockshorn jagen ließen und ihnen kollektiv der Arsch auf Grundeis ging.

Das hat alles etwas von der "trickle down"-Theorie. So wie es falsch ist, dass höhere Gewinne für die Konzerne irgendwann beim einfachen Mann ankommen, so falsch und verlogen war es auch, dem Bürger vorzumachen, er würde von der RAF bedroht. Das alles ist falscher und herbeigelogener Bullshit, der aber seltsamerweise geglaubt wird von denen, die es eigentlich aus der Erfahrung heraus viel besser wissen müssten. Das kann man auch hier im Forum feststellen. Frag doch mal den FCAler, warum das so ist. Wenn es hier einer weiß, dann der.

(28.09.2017, 13:04)PuK schrieb:  Nun ja. Ich kann mich noch dunkel an Schmidts Kanzerschaft erinnern. Dunkel, weil ich damals wirklich noch ziemlich jung war.

Aber ich kann mich an die RAF und Schmidts Umgang damit erinnern. Er hatte keine Probleme damit, Bürgerrechte einzuschränken und Maßnahmen ohne Rechtsgrundlage (bzw. mit nachgelieferter Rechtsgrundlage ) zu ergreifen. Er hat das ganze Volk in Angst vor der RAF versetzt. Nur, dass die RAF im Gegensatz zu heutigen Terroristen nicht "das Volk" bedrohte. Das wäre ja Quatsch gewesen, weil sie das Volk für den angedachten Umsturz brauchten. Der Terrrorismus der RAF war ein sehr zielgerichteter, die Ziele waren sorgfältig ausgesucht, keines davon war "unschuldig", und Otto Normalverbraucher war nicht im Fadenkreuz.

Seltsamerweise habe ich das damals trotz meiner jungen Jahre glasklar erfasst, dass nicht ich oder meine Familie von der RAF bedroht waren, sondern ganz andere Leute. Ich will mich nicht damit brüsten, aber eigenartig ist das schon, dass ein Kind erkennen konnte, dass man ihm nur Angst vorm schwarzen Mann machen wollte, während sich die Erwachsenen von Schmidts Kampagne voll ins Bockshorn jagen ließen und ihnen kollektiv der Arsch auf Grundeis ging.

Exakt!

Schmidt ist nicht nur bei der RAF reaktionär geworden, er hat in einem Akt der "proaktiven" Selbstentmündigung die Stationierung von Atomwaffen im Land protegiert. Das ging und geht gar nicht!

Zudem hat der den "Pommesbudendeal" von Atomminister Strauß fortgeführt. Darunter verstehe ich die elende Bereitschaft, einer monopollastigen Industrie die Betriebserlaubnis für den Betrieb von AKW´s zu erteilen, die jeder Pommesbude ohne vorgelegtes Entsorgungskonzept und ebensolche Anlagen mit gutem Grund vorenthalten worden wäre.

In dem von Schmidt ohne Not angelegten Sumpf treiben wir noch heute!

(28.09.2017, 14:12)bbuchsky schrieb:  Exakt!

Schmidt ist nicht nur bei der RAF reaktionär geworden, er hat in einem Akt der "proaktiven" Selbstentmündigung die Stationierung von Atomwaffen im Land protegiert. Das ging und geht gar nicht!

Zudem hat der den "Pommesbudendeal" von Atomminister Strauß fortgeführt. Darunter verstehe ich die elende Bereitschaft, einer monopollastigen Industrie die Betriebserlaubnis für den Betrieb von AKW´s zu erteilen, die jeder Pommesbude ohne vorgelegtes Entsorgungskonzept und ebensolche Anlagen mit gutem Grund vorenthalten worden wäre.

In dem von Schmidt ohne Not angelegten Sumpf treiben wir noch heute!

Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Zum einen ist das RAF-Thema nicht unbedingt ein Kernthema der Sozialdemokratie und die Reaktionen waren sicherlich auch den Erfahrungen von 1972 geschuldet, zum anderen muss man bei der Bewertung der Kernkraft den Kontext der Zeit berücksichtigen. Damals gab es ja sogar Pläne, Autos mit Atomkraft zu betreiben. Das Bewusstsein für die Gefährlichkeit und die Folgelasten kam erst deutlich später. Als die Grünen in den BT einzogen, hieß der Kanzler bereits Kohl.

Martin

(28.09.2017, 11:48)Don Cat schrieb:  Thomas Oppermann ist in meinen Augen einer der klügsten und angenehmsten Genossen.
Der will sich sicher die ganz große Schlammschlacht nicht antun.


Unter angenehm stelle ich mir etwas anderes vor,

bin ich froh, dass den die SPD abgesägt hat, dann brauch ich dieses Grinsgesicht hoffentlich nicht mehr so oft im Fernsehen sehen, da reicht schon noch der Stegner. Gott oh Gott, was sind in der SPD für Tränen zugange. Sad

(28.09.2017, 12:52)bbuchsky schrieb:  Schmidt war für mich der Grund, aus der spd auszutreten.

Außerdem schützt Intelligenz nicht vor Fehlurteilen.



Sie sollten sich die gefetteten Stellen sehr zu Herzen nehmen,

ob man aber intelligent ist, eine Partei (wurscht welche) mit einem Beitrag (Geld) zu unterstützen, da habe ich persönlich berechtigte Zweifel. At

(28.09.2017, 16:16)Martin schrieb:  Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Zum einen ist das RAF-Thema nicht unbedingt ein Kernthema der Sozialdemokratie und die Reaktionen waren sicherlich auch den Erfahrungen von 1972 geschuldet, zum anderen muss man bei der Bewertung der Kernkraft den Kontext der Zeit berücksichtigen. Damals gab es ja sogar Pläne, Autos mit Atomkraft zu betreiben. Das Bewusstsein für die Gefährlichkeit und die Folgelasten kam erst deutlich später. Als die Grünen in den BT einzogen, hieß der Kanzler bereits Kohl.

Martin

Das Bewusstsein für die Gefährlichkeit kam keineswegs erst deutlich später.

Sagt Ihnen Hartmut Gründler etwas? 

Hartmut Gründler war ein Umweltschutzaktivist, der sich entschieden gegen die FALSCHINFORMATION zu den Gefahren der Kernkraft durch die Regierung Schmidt wandte und sich, da er kein Gehör fand, in letzter Konsequenz am 21.11.1977 während des SPD-Parteitages in Hamburg selbst verbrannte. Auf seinen Sarg ließ er das Buch von Helmut Schmidt 'Als Christ in der politischen Entscheidung' nageln. 

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/at...25582.html 

(28.09.2017, 16:16)Martin schrieb:  Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Zum einen ist das RAF-Thema nicht unbedingt ein Kernthema der Sozialdemokratie und die Reaktionen waren sicherlich auch den Erfahrungen von 1972 geschuldet, zum anderen muss man bei der Bewertung der Kernkraft den Kontext der Zeit berücksichtigen. Damals gab es ja sogar Pläne, Autos mit Atomkraft zu betreiben. Das Bewusstsein für die Gefährlichkeit und die Folgelasten kam erst deutlich später. Als die Grünen in den BT einzogen, hieß der Kanzler bereits Kohl.

1972 war doch ein völlig anderer Kontext. Das war Terror, der von außen in unser Land gebracht wurde. Ein uns völlig fremder Krieg, der auf unserem Boden ausgetragen wurde war das. Niemand hier bei uns konnte sich mit den Zielen der einen oder der anderen Seite identifizieren. 1972 war in der Praxis ganz einfach eine gute Gelegenheit, aber terrorismustheoretisch ein totaler Reinfall. Weil es im Prinzip keinen juckt bei uns, wenn sich die Leute aus dem Nahen Osten gegenseitig abmurksen, und zwar nicht mal, wenn sie es hier machen. Die Leute intereressieren sich (zu recht) einfach nicht für die "Gründe", für diesen Gedankenmüll, der nur auf uralten Büchern, die von geistig Verwirrten geschrieben wurden, basiert. (Und na, klingelt da jetzt irgendwas bei dir?)

Wenn ich mich zwischen fremdem Terror von außen und RAF-Terror von innen entscheiden müsste, würde ich ganz entschieden den Letzteren vorziehen.

(28.09.2017, 17:24)Sophie schrieb:  Das Bewusstsein für die Gefährlichkeit kam keineswegs erst deutlich später.

Sagt Ihnen Hartmut Gründler etwas? 

Hartmut Gründler war ein Umweltschutzaktivist, der sich entschieden gegen die FALSCHINFORMATION zu den Gefahren der Kernkraft durch die Regierung Schmidt wandte und sich, da er kein Gehör fand, in letzter Konsequenz am 21.11.1977 während des SPD-Parteitages in Hamburg selbst verbrannte. Auf seinen Sarg ließ er das Buch von Helmut Schmidt 'Als Christ in der politischen Entscheidung' nageln. 

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/at...25582.html 

Ick könnt Dir knutschen......

DER kam mir auch gerade in den Sinn, wenn man es genau betrachtet, dann hat Schmidt den ersten Sinnverrat der Sozialdemokratie begangen, denn er hat mit dem gezielten Fälschen von Fakten angefangen, da war es nur konsequent, dass der weniger von moralischen Ambitionen getriebene Kohl genau da weitergemacht hat.

Allen halbwegs denkfähigen Menschen war seit Strauß klar, dass es ausschließlich darum ging, Deutschland ein Atomwaffenpotential zu verschaffen, auf das man zurückgreifen könnte, wenn der Ami sich nicht für Deutschland im Fall einer "DDR"-Invasion pulverisieren lassen wollte.
Strauß und Schmidt hatten offenbar weniger Skrupell, ihre Heimat zur atomaren Wüste zu wandeln, als sich dem verhaßten "Sozialismus" auszuliefern.

Davon abgesehen hatte ich als jemand, der Christian Klar verdammt ähnlich sah, alle 20 Minuten eine MP im Gesicht. Und das nur, weil sich endlich jemand dazu durchgerungen hatte, stinkende SS-Leute aus dem öffentlichen Leben zu entfernen. Wenn die es nicht getan hätten......

Ich war 76 wegen Brandts Kniefall in den Verein eingetreten, und habe die Partei erinnerlich kein einziges Mal gewählt, denn das Fanal von Gründler hatte mir die Augen geöffnet, wie weit nach rechts sich die SPD nach Brandt begeben hatte.

@FCAler, ich hatte nicht Partei ergriffen, um Beiträge zu bezahlen, ich wollte politisch aktiv sein. Zuallererst gegen Krieg, dann gegen die Umweltzerstörung (wer damals aus Holland kommend Richtung Düsseldorf fuhr, was recht häufig vorkam, konnte die Schwefelglocke über dem Ruhrgebiet nicht übersehen, und wenn wir zur buckeligen Verwandschaft zum Sippentreffen nach Sterkerade fuhren, konne man die Fenster während der Fahrt nicht öffnen, ohne tränende Augen zu bekommen.)

(28.09.2017, 17:53)bbuchsky schrieb:  DER kam mir auch gerade in den Sinn, wenn man es genau betrachtet, dann hat Schmidt den ersten Sinnverrat der Sozialdemokratie begangen, denn er hat mit dem gezielten Fälschen von Fakten angefangen, da war es nur konsequent, dass der weniger von moralischen Ambitionen getriebene Kohl genau da weitergemacht hat.

WER hatte in den 1970er Jahren, abgesehen von Physikern und einigen Aktivisten, denn wirklich Ahnung von den Gefahren der Atomkraft? Weder Tschernobyl noch Fukushima waren passiert. Die Mehrheit der Bevölkerung glaubte damals, das sei eine sichere Sache. Die Gefahr wurde, wenn überhaupt, nur als sehr abstrakt und theoretisch wahrgenommen. Das änderte sich erst Anfang der 1980er Jahre, als die Grünen in den politischen Fokus rückten. Und dann nach Tschernobyl natürlich, 1986. Dass Schmidt hier, wie viele andere Politiker vor und nach ihm, im Lichte des heutigen Wissens, falsch handelte, mag ich ihm nicht ankreiden. 
Martin

(28.09.2017, 18:10)Martin schrieb:  WER hatte in den 1970er Jahren, abgesehen von Physikern und einigen Aktivisten, denn wirklich Ahnung von den Gefahren der Atomkraft? Weder Tschernobyl noch Fukushima waren passiert. Die Mehrheit der Bevölkerung glaubte damals, das sei eine sichere Sache. Die Gefahr wurde, wenn überhaupt, nur als sehr abstrakt und theoretisch wahrgenommen. Das änderte sich erst Anfang der 1980er Jahre, als die Grünen in den politischen Fokus rückten. Und dann nach Tschernobyl natürlich, 1986. Dass Schmidt hier, wie viele andere Politiker vor und nach ihm, im Lichte des heutigen Wissens, falsch handelte, mag ich ihm nicht ankreiden. 
Martin

Die Anti-Atomkraft-Bewegung gab es schon früh in den 70ern. Auf den Autos der Studenten prangten zahlreich die entsprechenden Nein-Danke-Sticker. Ich weiß, dass ich ich 1978 in der Schule hitzige Diskussionen gegen die Kernkraft führte. Zumindest das ungelöste Entsorgungproblem jenseits des reinen Sicherheitsaspekts schon Grund genug, von dieser Energieform nicht begeistert zu sein.

Letztlich hat sie die Entwicklung von regenerativen Energien enorm behindert, verzögert. Wenn man weltweit die Kohle, die man in die Entwicklung der Kernspaltung gesteckt hat und die, die es noch brauchen wird, ihre Übrigbleibsel dauerhaft zu entsorgen, in die Entwicklung der Nutzung der Sonnenenergie (Wüsten!) gesteckt hätte, könnte wir vllt. schon heute auf den Verbrauch von Öl zum Heizen und Fahren verzichten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Atomk...eutschland 
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