(17.05.2017, 23:59)Klartexter schrieb: Es spielt keiine Rolle, ob es ein städtisches oder privates Gelände ist, Sophie. Fakt ist, dass jeder Fierant und jeder Wirt auf Volksfesten und Jahrmärkten eine Miete für die von ihm genutzte Fläche zahlt. Jede Gemeinde kann festlegen, wie hoch dieser Mietpreis sein soll, das ist ihr gutes Recht. Was der Schausteller oder Festwirt für sein Produkt oder seine Dienstleistung verlangt, das geht die Gemeinde einen Dreck an! Wir haben immer noch eine freie Marktwirtschaft, wenn die Stadt zuviel Miete verlangt, dann bleiben eben attraktive Geschäfte der Veranstaltung fern. Und wenn der Schausteller oder Festwirt zuviel verlangt, dann wird er das am rückläufigen Umsatz merken.
Ich weiß ja nicht, ob Sie eine Vorstellung davon haben, welche Logistik hinter einem Festzelt auf der Wiesn steckt. Zelte in dieser Größenordnung gibt es nicht sehr viele in Deutschland. Die Bierzelte am Plärrer sind Kinderspielzeuge gegenüber den Wiesnzelten. Der Aufbau dort beginnt bereits Ende Juni, bis zum Wiesnauftakt vergehen noch über 10 Wochen. Der Festwirt muss einen gewaltigen Fuhrpark vorhalten, ein Wiesnzelt ist auf über 30 LKW-Anhängern verstaut. Zum Aufbau wird ein Kran benötigt, die Leute wollen auch bezahlt werden, die Platzmiete muss da auch schon bezahlt sein. Es gibt nicht sehr viele Leute, die es finanziell im Kreuz haben, so etwas vorzufinanzieren. Wie gesagt, wollen tun täten viele, aber können tun es nur ganz wenige. Die Münchner Brauereien liefern ihre Biere auch nicht billiger an die Festwirte.
Das sehe ich anders. Wenn ich ein Grundstück habe und es für Veranstaltungen vermiete oder verpachte, warum sollte ich als Vertragspartner nicht Bedingungen setzen dürfen. Beispielsweise: Ich vermiete dir den Platz für einen Flohmarkt, aber wenn Du Eintritt verlangst, dann nicht mehr als drei Euro. Eine Wiese für eine Open-Air-Veranstaltung? Ich mache Dir einen günstigen Preis, aber der Kartenpreis soll sich im unteren Rahmen bewegen also xx Euro nicht übersteigen.
So was nennt man Vertragsfreiheit. Mag sein die Logistik ist enorm für solche Zelte und dann sind jetzt auch noch Kosten für die Sicherheit hinzugekommen, trotzdem macht da jeder noch seinen ordentlichen Reibach, davon darf man doch ausgehen, oder?
Ein Argument das dagegen spricht kann ich übrigens gut akzeptieren - nämlich dass die Kosten, die man aufs Bier nicht aufschlagen darf dann halt für antialkoholische Getränke und Speisen mehr verlangt würden und dann fiele die Katze wieder auf dieselben Füße.