Der Leitkulturkatalog von de Maizière mag auch oder meinetwegen auch vor allem als wahlkampftaktischen Gründen erstellt worden sein. Wie schon erwähnt, halte ich ihn aber für durchaus sinnvoll - auch wenn ich sonst nicht zu den Fans des Innenministers gehöre. Aber er ist pragmatisch und liebt sachlich-knappe und prägnante Ansagen. Was sich auch in dem 10-Punkte-Katalog zeigt.
Und natürlich ist er in erster Linie an die derzeitigen Flüchtlinge gerichtet, und die sind nun mal in allererster Linie Muslime aus dem nahen Osten, aus Afghanistan und aus Afrika.
An wen sonst sollte oder müsste er gerichtet?
Und braucht man ihn überhaupt?
Ich finde das schon, denn er drückt knapp, in einfacher und deutlicher Sprache aus, was die Flüchtlinge hier erwartet und was von ihnen erwartet wird.
Daher finde ich den reflexartigen Aufschrei einiger Journalisten, Soziologen, Philosophen, Pfarrer usw. absolut überzogen. Wahrscheinlich geht es ihnen vor allem darum, sich selbst als Bessermenschen zu profilieren.
Gestern kam in 3SAT in der Sendung "Kulturzeit" ein Interview mit der Schriftstellerin
Thea Dorn .
Interview mit Thea Dorn
Sehr interessant. Auch sie liebt die klare Ausdrucksweise.
Ich bin überhaupt der Ansicht, dass, wenn es um die derzeitige Krisen-Gemengelage geht, Schriftsteller weitaus bessere Sensoren besitzen als alle sogenannten "Fachleute".