Noch ein paar Infos zu Emmanuel Macron, geb. 1977 in Amiens (Nordfrankreich).
Er war von 2014 bis 16 Wirtschaftsminister unter Hollande und gab dann sein Parteibuch zurück, um als von den Sozialisten unabhängiger Kandidat keine Rücksicht auf die PS und Hollande nehmen zu müssen. Dazu gründete er die Bewegung "En marche", kurz
EM (siehe auch
Emmanuel
Macron).
Er ist wirtschafts-, also schlicht und einfach neoliberal, und gilt als Vertreter eines sozialdemokratischen Reformkurses - was das heißt, wissen wir ja bestens - und ist ein großer Verehrer von Frau Merkel, weil sie in der Flüchtlingskrise unsere kollektive (d.h. europäische) Würde gerettet habe. Seine Liebe zu ihr geht aber nicht so weit wie die von Leopold, den im Gegensatz zu diesem
kritisiert er deutlich Merkels Deal mit Erdogan:
Zitat:Der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen des EU-Flüchtlingsabkommens mit der Türkei kritisiert. "Der Türkei-Deal ist ein sehr schlechter Deal wie alle Verträge, die im Alleingang und überhastet ausgehandelt werden", sagte Macron der "Welt am Sonntag". Er unterstütze die Kanzlerin "in ihren moralischen Entscheidungen", kritisiere aber "die totale Abwesenheit jeglicher Absprache mit anderen Mitgliedstaaten der EU".
Sein Ansehen hat in letzter Zeit etwas gelitten, sodass er nun etwa gleichauf mit Fillon liegt. Der Grund für die abnehmende Beliebtheit ist, dass er sich jüngst während eines Algerienbesuchs äußerst deutlich und scharf über die
Barbarei der französischen Armee während des Algerienkriegs geäußert habe. Man wirft ihm, sich bei den in Frankreich lebenden Nordafrikanern bzw. deren Nachkommen, die zu einem großen Teil in den Vororten der großen Städte leben), einschleimen und sie als Wähler gewinnen zu wollen.
Zitat:Vergessen scheint, dass bereits Sarkozy in Algier „unverzeihliche Verbrechen“ eingeräumt, Hollande die „Leiden, welche die Kolonialzeit dem algerischen Volk zufügte“, bedauert hat. Balsam sind solche Worte auf die Wunden der Algerier. Zugleich sind sie allerdings auch Salz auf die Wunden französischer Veteranen, die nach einer als demütigend erlebten Vertreibung aus Nordafrika nicht auch noch als Kriegsverbrecher am Pranger stehen wollen.
Beeindruckt vom vielstimmigen Aufschrei der Empörung und einer nur spärlich besetzten Halle bei einem Wahlkampfauftritt in Toulon, hat Macron klargestellt, dass er „niemanden verletzen, niemanden beleidigen wollte“. Anstatt von „Verbrechen an der Menschheit“ sprach er nur noch von „unmenschlichen Verbrechen“. Die Gemüter beschwichtigt hat das nicht. Kritiker geißeln die neue Wortwahl als Beleg fehlender Klarheit eines Kandidaten, der sich linke wie rechte politische Positionen zu eigen macht. „Es wird Zeit, dass sich Macron mal mit Macron zusammensetzt und sich die zwei einigen“, spottete am Mittwoch der sozialistische Rivale Benoît Hamon.
Ungewöhnlich ist sein Privatleben. Als 17-Jähriger verliebte er sich in seine damalige Französischlehrerin, diese fühlte sich wohl ganz gut dabei und als es an die Öffentlichkeit kam, verließ er Amiens und macht das Abi in Paris, am elitärsten Elite-Gymnasium Frankreichs, dem lycée Henri-IV. Dort wie überall später und früher war er der Beste. 2007 ließ sich die Französischlehrerin von ihrem Mann scheiden und Macron und Brigitte Trogneux heirateten. Er ist 24 Jahre jünger als seine Frau.
Eine echte Love Story, oder so ...
In jüngerer Zeit sollen RT und Sputnik News Gerüchte über sein Privatleben in die Welt gesetzt haben. Macron führe ein
Doppelleben , solle homosexuell sein und dies auch mit einem Partner, einen hochrangigen Typen von Radio France, ausleben.
Ob das stimmt, weiß man nicht, Macron und seine Frau bestreiten es natürlich. Auf alle Fälle ist es aber so, dass es diese Gerüchte schon deutlich länger gibt und RT und Sputnik News nicht die Urheber sind. Auch das, dass reiche Homosexuelle seinen Wahlkampf finanziell unterstützen.