ÖR - Bildungsfernsehen?

[Martin]

Gestern habe ich ja beim Thread über die Youtube-Influencer "Geschichtsfenster" vorgestellt. Ein ausgemachter Mittelalterexperte, der mit Mythen aufräumt.

Hier zerlegt er eine Arte-Dokumentation über das Mittelalter. köstlich:

[Video: https://www.youtube.com/watch?v=SF5o6FI64A4 ]

Fazit: Was man gemeinhin mit Bildungsfernsehen impliziert, insbesondere bei "Arte", hat mit Bildung nicht viel zu tun, aber viel mit Klischees, Halbwissen und Fehlinformation. 

Martin

[Martin]

Lust auf etwas Bildung? Der ÖRR hat dafür eine brandneue Serie im Programm:

Michel will ein Kind!

Noch ist die Tinte des Adoptionsvertrags nicht trocken, da wird Michel (Fridolin Sandmeyer) von seinem Mann (Florian Jahr) verlassen. Doch er gibt nicht auf und kämpft für seinen Traum: ein Kind.

Quelle: https://www.zdf.de/serien/ready-daddy-go 

Das ist doch etwas für die ganze Familie! Die Trennung eines schwulen Paares und die nachfolgenden Adoptionsbemühungen eines der Protagonisten. So möchte man seinen Abend gerne verbringen. Ich kann mir schwerlich etwas vorstellen, was ich lieber täte. Vielleicht eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen. 

Martin

[Klartexter]

Ich kann mir schwerlich etwas vorstellen, was ich lieber täte. Vielleicht eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen. 

Martin

Bekanntlich soll man ja das Übel bei der Wurzel packen, Martin.  

Vielleicht sollte man noch eine weitere Serie drehen: Martin allein zu Haus

[Jochen]

Lust auf etwas Bildung? Der ÖRR hat dafür eine brandneue Serie im Programm:


Das ist doch etwas für die ganze Familie! Die Trennung eines schwulen Paares und die nachfolgenden Adoptionsbemühungen eines der Protagonisten. So möchte man seinen Abend gerne verbringen. Ich kann mir schwerlich etwas vorstellen, was ich lieber täte. Vielleicht eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen. 

Martin

Mein Ding ist das auch nicht, so wenig wie seichte  Action von Netflix und Konsorten. 
Der ÖRR hat aber nun mal auch ganz andere Angebote, die Bezahlsender und Streamer richten sich immer an die breite Masse, weil die Kasse stimmen muss. Das ist der große Unterschied.

[harvest]

Real: Spartenprogramm für Minderheiten
Medial: Telekolleg 2.0 für Mehrheiten

[Martin]

Ganz offenbar haben sich hier einige Freunde des Qualitätsfernsehens eingefunden, die sich diese Perle öffentlich-rechtlichen Schaffens nicht entgehen lassen wollen. Um den Filmgenuss zusätzlich zu versüßen, anbei noch ein kleines Bullshit-Bingo Spiel. Spielregeln: Sobald ein entsprechendes Szenario eintrifft oder eines der Themen im Film vorkommt, darf das Feld durchgekreuzt werden. Wer zuerst eine Reihe von 4 Feldern erreicht (horizontal, vertikal oder diagonal) ruft laut "Bullshit" und steht auf. Dieser Spieler hat gewonnen. Vergnüglichen Fernsehabend.

   

Martin

[Klartexter]

Ganz offenbar haben sich hier einige Freunde des Qualitätsfernsehens eingefunden, die sich diese Perle öffentlich-rechtlichen Schaffens nicht entgehen lassen wollen. Um den Filmgenuss zusätzlich zu versüßen, anbei noch ein kleines Bullshit-Bingo Spiel. Spielregeln: Sobald ein entsprechendes Szenario eintrifft oder eines der Themen im Film vorkommt, darf das Feld durchgekreuzt werden. Wer zuerst eine Reihe von 4 Feldern erreicht (horizontal, vertikal oder diagonal) ruft laut "Bullshit" und steht auf. Dieser Spieler hat gewonnen. Vergnüglichen Fernsehabend.



Martin

Wenn ich mir so anschaue, welche Art von Unterhaltung Sie bevorzugen, Martin, dann fällt die bei mir in die Kategorie primitive Unterhaltung. Natürlich sind die Interessen unterschiedlich, aber ich verwahre mich gegen Ihre ständigen Unterstellungen. Denn im Gegensatz zu Ihren Quellen bringt der ÖRR ein Programm, welches breit gefächert ist und die unterschiedlichsten Interessen bedient. Mir sind keine Berichte in Sky, Netflix und Co bekannt, welche sich mit Recherchen zu aktuellen Problemen beschäftigen. Diese Sender wollen Geld verdienen, und das geht am einfachsten mit Sport und billigen Filmen. Sie dürfen sich das gerne antun, das gehört zu Ihrer persönlichen Freiheit. Aber Sie müssen endlich kapieren, dass es auch Menschen gibt, die andere Maßstäbe in Sachen Unterhaltungsqualität setzen.

[Martin]

Diese Sender wollen Geld verdienen, und das geht am einfachsten mit Sport und billigen Filmen. Sie dürfen sich das gerne antun, das gehört zu Ihrer persönlichen Freiheit. Aber Sie müssen endlich kapieren, dass es auch Menschen gibt, die andere Maßstäbe in Sachen Unterhaltungsqualität setzen.

Da sind Sie leider völlig auf dem falschen Dampfer, Klartexter. Die Produktionen auf Netflix, Sky und Paramount sind meist "High Budget" Produktionen, die so teuer sind, dass sie für den ÖRR maximal viele Jahre nach Ausstrahlung auf Pay-TV oder gar nie zu sehen sein werden. Beispiele? gerne:

- Game of Thrones: Pro Folge zwischen 10 und 15 Mio. In Summe als knapp 800 Mio. USD
- Boardwalk Empire: 400 Mio. USD
- Deadwood: 162 Mio. USD
usw.

Auch der zweite Teil von Avatar (Budget: 460 Mio. USD) wird absehbar auf den einschlägigen Portalen zu sehen sein, im ÖRR vermutlich ab 2030, wenn überhaupt.

Grund: Der ÖRR verpulvert knapp 10% des Budgets für fürstliche Pensionen, leistet sich Myriaden an Landes-, Klein- und Regionalsender, die im Prinzip alle das Gleiche ausstrahlen. Der ÖRR hat weder das Geld für Blockbuster noch für Fußballrechte. Was bleibt, ist linksgrünes Erziehungsfernsehen, mit Seifenopern aus dem Schwulenmilieu, regierungsnahes Kabarett und regierungsnahe Berichterstattung. Ein grottiges Krimiformat wie der "Tatort" gilt als der heilige Kral der Krimis. Kennt man wirklich gute Krimiformate (True Detectice, Fortitude etc.) kann man darüber nur lachen.

Trotzdem vergnüglichen Fernsehgenuss.

Martin

[Jochen]

Wer ein hohes Budget mit hoher Qualität gleichsetzt, kann eigentlich nur bedauert werden. 
Es ist gerade umgekehrt: Hohe Budgets müssen von kommerziellen Firmen auch wieder eingespielt werden und das geht eben nur mit massentauglichen Produkten. Und Masse steht nun mal in den seltensten Fällen für Klasse. Serien, die nicht laufen, werden schnell abgesetzt, auch wenn sie mit  Preisen überhäuft werden. Diesem betriebswirtschaftlichen Mechanismus können sich nur gebührenfinanzierte Sender wie die BBC oder die deutschen ÖRR entziehen. Natürlich gibt es Ausnahmen wie Homeland oder The Wire , aber die werden immer seltener.

[Martin]

Wer ein hohes Budget mit hoher Qualität gleichsetzt, kann eigentlich nur bedauert werden. 
Es ist gerade umgekehrt: Hohe Budgets müssen von kommerziellen Firmen auch wieder eingespielt werden und das geht eben nur mit massentauglichen Produkten. Und Masse steht nun mal in den seltensten Fällen für Klasse. Serien, die nicht laufen, werden schnell abgesetzt, auch wenn sie mit  Preisen überhäuft werden. Diesem betriebswirtschaftlichen Mechanismus können sich nur gebührenfinanzierte Sender wie die BBC oder die deutschen ÖRR entziehen. Natürlich gibt es Ausnahmen wie Homeland oder The Wire , aber die werden immer seltener.

Wie immer: Viel Meinung, wenig Ahnung und noch weniger Fakten.

Martin