26.09.2020, 18:12
(26.09.2020, 17:11)Klartexter schrieb: Stellt sich die Frage, werter harvest, was Du eigentlich anstrebst. Willst Du eine Integration, welche das Bundesinnenministerium wie folgt beschreibt:
(...)
Oder willst Du eine Assimilation:
Assimilation?
Das könnte es erst, wie du schon sagst, nach vielen Generationen geben.
Blickt man in das größte und lange Zeit größte Einwanderungsland schlechthin, die USA, kann man doch feststellen, dass sich in diesem sogenannten Melting Pot doch vor allem seit ein paar Jahrzehnten die gehobene Mittelschicht untereinander assimiliert hat, und das vor allem bei den europäisch-stämmigen Einwanderern. Trotz einer nicht zu übersehenden Quote an erfolgreichen Schwarzen und auch Puertoricanern lebt die Mehrheit dieser Bevölkerungsgruppen in sehr bescheidenen bis ärmlichen Verhältnissen und entsprechenden ghettoartigen Wohnvierteln.
Man kann also eine echte Assimilation nur in recht begrenzten Teilen der Bevölkerung erwarten (Bildung, frei von äußeren und inneren Zwängen durch Religion etc.)
Ich erwarte eine Integration, wie in deinem Zitat beschrieben.
Allerdings stelle ich fest, dass dieser gegenseitige Prozess bisher ziemlich einseitig stattgefunden hat. Und zwar von Seiten unseres Staates, der seine Aufnahmebereitschaft immer wieder und mit mehrheitlicher Zustimmung der Bevölkerung signalisiert hat und viele Hilfen und Möglichkeiten (im Vergleich mit anderen EU-Ländern großzügige finanzielle Unterstützung, Sprach- und Integrationskurse usw.) geboten hat und bietet, die man aber nur teilweise (die finanziellen Hilfen) voll annimmt. Andererseits erhebt man gerne, vertreten durch die entsprechenden Verbände, Forderungen nach speziellen Rechten, da man sich "unterdrückt" fühle.
Die Bereitschaft eines Teils der deutschen Bevölkerung ging ja so weit, dass man sich teilweise regelrecht an die islamische Kultur anbiederte und sich in sie zu "integrieren" versuchte, indem man sich beispielsweise zur Umbenennung von christlichen Bräuchen und Veranstaltungen wie Nikolaus-Umzug und Weihnachtsmarkt verstieg.
Dass das nicht immer so weitergehen kann, und damit meine ich auch die Bereitschaft zur ständigen, bei manchen am liebsten unbegrenzten Aufnahme von muslimischen Flüchtlingen, versteht jeder vernünftige Mensch. Denn sinnvolle und nachhaltige Flüchtlingspolitik lässt sich nicht allein mit Gefühlen machen.
Man sollte daher mal in Hinblick auf die Flüchtlingsaufnahme eine deutliche Verschnaufpause einlegen und signalisieren, dass die Aufnahmebereitschaft kein Fass ohne Boden und schon gar nicht erpressbar ist. Dass man deswegen von Teilen der Mehrheitsgesellschaft als unmoralisch, unmenschlich und sogar nazistisch bezeichnet wird, sollte man ignorieren.
Offensichtlich wollen diese Teile der Bevölkerung, dass die AfD wieder erstarkt. Aus durchsichtigen Gründen, denn so glaubt man Kritiker der ständigen Forderungen nach noch viel mehr Aufnahmen ganz toll mit diesem Haufen in ein Fass werfen zu können.
PS: Schriebst du, werter Klartexter, nicht selbst vor nicht allzu langer Zeit, dass es in Augsburg mit seinen fast 50% Migranten vor allem deswegen so ruhig zuginge, weil sich hier eine Parallelgesellschaft von muslimischen Migranten gebildet habe.
Ich weiß nicht, ob solche Parallelgesellschaften ein erstrebenswertes Ziel sind,auch wenn sie sich (vorerst noch)ruhig verhalten.