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Ungarn stimmt ab ...
#11

(03.10.2016, 10:42)PuK schrieb:  "Gescheitert" oder nicht – Orbán wird sich dadurch natürlich in seinem Kurs mehr als bestätigt sehen, und das wird es Merkel nicht leichtermachen, europäische Quoten durchzusetzen.

Die BBC  stellt auch die 98% Zustimmung in den Vordergrund und erwähnt die Wahlbeteiligung nur in einem Nebensatz. Natürlich ist das eine Bestätigung sondersgleichen für seine Politik. 

Martin
#12

(03.10.2016, 10:36)Martin schrieb:  Bei 95% Zustimmung der Wähler für seine Position ist es schon kühn, von seinem Scheitern zu sprechen. Das Referendum ist gescheitert, er hingegen wurde von den Wählern bestätigt.

Martin

Wie man's nimmt: Bei den letzten Nachwahlen zum Parlament verlor Orban seine Zweidrittelmehrheit, die er für Verfassungsänderungen braucht. Nun folgte ihm sein Volk trotz einer massiven Hetzkampagne nicht wie gewünscht an die Wahlurne.
Da von Anfang an klar war, dass Orban unbedingt eine Wahlbeteiligung von mehr als 50% braucht, sind die, die gegen seinen Kurs sind, einfach mehrheitlich zu Hause geblieben. Es läuft gerade nicht optimal für Orban.
#13

(03.10.2016, 10:54)Martin schrieb:  Die BBC  stellt auch die 98% Zustimmung in den Vordergrund und erwähnt die Wahlbeteiligung nur in einem Nebensatz. Natürlich ist das eine Bestätigung sondersgleichen für seine Politik.

Die deutsche Presse ist schon ganz besonders modisch gefärbt in der Wolle, ja. Sie schillert immer in den Regierungsfarben.

BBC kann man natürlich ergänzend sehen, hören und lesen, auch den Guardian, und wenn es deutschsprachig sein soll, bietet sich nzz.ch, die Neue Zürcher Zeitung, an. Zur Abrundung dann noch einen Schuss RT, denn alles Außenpolitische hat immer mindestens zwei Seiten.

Es liegt auch mit an der Ausdünnung der Redaktionen und daran, dass vieles 1:1 von den Agenturen übernommen wird. Die Onlineausgaben deutscher Zeitungen gleichen sich bei vielen Meldungen aufs Wort, und beim Print wird es nicht viel anders sein. Und die deutschsprachigen Agenturen scheinen inzwischen dazu übergegangen zu sein, wenn nicht Meinung unter die Nachrichten zu mischen, dann wenigstens selektiv zu berichten und zu gewichten.

Es hängt wohl vieles damit zusammen, dass die Regierungen dazu übergehen, in Pressekonferenzen und Videobotschaften nicht mehr viel Interessantes von sich zu geben. An Hintergrundinformationen (oder was die Politik als Hintergrund ausgeben möchte) kommt nur noch der, der Regierungskritik nur in homöopathischen Dosen in seine Berichterstattung einstreut. Wir haben da inzwischen so eine Art embedded journalism in Deutschland.
#14

(03.10.2016, 10:59)Phantomias schrieb:  Wie man's nimmt: Bei den letzten Nachwahlen zum Parlament verlor Orban seine Zweidrittelmehrheit, die er für Verfassungsänderungen braucht. Nun folgte ihm sein Volk trotz einer massiven Hetzkampagne nicht wie gewünscht an die Wahlurne.
Da von Anfang an klar war, dass Orban unbedingt eine Wahlbeteiligung von mehr als 50% braucht, sind die, die gegen seinen Kurs sind, einfach mehrheitlich zu Hause geblieben. Es läuft gerade nicht optimal für Orban.

Der übliche Denkfehler: Nichtwähler ideologisch für sich zu vereinnahmen. Den Leuten wird es wohl mehrheitlich wurscht gewesen sein, da sie ohnehin von einer Stimmenmehrheit für Orban ausgegangen sind. Der Rest ist Kaffeesatzleserei. Wenn Orban übrigens darauf hinweist, dass es in Ungarn noch keinen islamistisch motivierten Anschlag gegeben hat, dann ist das nicht Hetze, sondern Tatsache.

Martin
#15

(03.10.2016, 10:59)Phantomias schrieb:  Da von Anfang an klar war, dass Orban unbedingt eine Wahlbeteiligung von mehr als 50% braucht, sind die, die gegen seinen Kurs sind, einfach mehrheitlich zu Hause geblieben. Es läuft gerade nicht optimal für Orban.

Glauben Sie wirklich? Dann müssten sich die Gegner aber sehr gut abgesprochen haben? [Bild: http://www.bollywoodchat.org/chat/emotic...age011.gif ] Ich hätte mich nicht darauf verlassen, dass mir völlig unbekannte fremde Leute nicht wählen gehen und lieber darauf hoffen, dass das Quroum nicht erreicht wird, statt klar mit Nein zu stimmen. Ich glaube, das war einfach die normale Wahlbeteiligung und mehr interessieren sich gar nicht für Europa. Gestern haben sie gesagt, dass die Wahlbeteiligung bei den letzten Europawahlen in Ungarn unter 30 Prozent lag.
#16

(03.10.2016, 11:04)PuK schrieb:  Die deutsche Presse ist schon ganz besonders modisch gefärbt in der Wolle, ja. Sie schillert immer in den Regierungsfarben.

BBC kann man natürlich ergänzend sehen, hören und lesen, auch den Guardian, und wenn es deutschsprachig sein soll, bietet sich nzz.ch, die Neue Zürcher Zeitung, an. Zur Abrundung dann noch einen Schuss RT, denn alles Außenpolitische hat immer mindestens zwei Seiten.

Es liegt auch mit an der Ausdünnung der Redaktionen und daran, dass vieles 1:1 von den Agenturen übernommen wird. Die Onlineausgaben deutscher Zeitungen gleichen sich bei vielen Meldungen aufs Wort, und beim Print wird es nicht viel anders sein. Und die deutschsprachigen Agenturen scheinen inzwischen dazu übergegangen zu sein, wenn nicht Meinung unter die Nachrichten zu mischen, dann wenigstens selektiv zu berichten und zu gewichten.

Es hängt wohl vieles damit zusammen, dass die Regierungen dazu übergehen, in Pressekonferenzen und Videobotschaften nicht mehr viel Interessantes von sich geben. An Hintergrundinformationen (oder was die Politik als Hintergrund ausgeben möchte) kommt nur noch der, der Regierungskritik nur in homöopathischen Dosen in seine Berichterstattung einstreut. Wir haben da inzwischen so eine Art embedded journalism in Deutschland.

BBC und NZZ sind immer gute Anlaufstellen. RT ist nicht so meins, aber die Blogs bzw. Kolumnen von Broder, Patzelt und Steinhöfel sind eine gute Ergänzung. Vor allem letztere machen sich gerne einen Spaß daraus, "Pressemeldungen" die mehr ideologische Lehrstunde als Nachrichten sind, genüsslich zu zerpflücken. Vieles lässt sich auch nur noch mit Humor ertragen. Das Vertrauen in die deutschen Nachrichten ist bei mir schon längst entschwunden, spätestens aber seit Silvester. Silvester und auch Nizza stellen für mich eine ähnliche Zäsur dar, wie es seinerzeit 9/11 war. 

Martin
#17

(03.10.2016, 11:35)Martin schrieb:  Der übliche Denkfehler: Nichtwähler ideologisch für sich zu vereinnahmen. Den Leuten wird es wohl mehrheitlich wurscht gewesen sein, da sie ohnehin von einer Stimmenmehrheit für Orban ausgegangen sind. Der Rest ist Kaffeesatzleserei. Wenn Orban übrigens darauf hinweist, dass es in Ungarn noch keinen islamistisch motivierten Anschlag gegeben hat, dann ist das nicht Hetze, sondern Tatsache.

Martin

Gerade lese ich, dass nur ca. 40% der abgegebenen Stimmen gültig waren, d.h. Orban hatte nur unter 40% Zustimmung. Dafür, dass er eine Schicksalswahl ausgerufen und eine 100%ige Beteiligung gefordert hatte, ein eher dürftiges Ergebnis:


Zitat:Was ungarische Regierungspolitiker derzeit täglich erzählen und die Staatsmedien des Landes von morgens bis abends verbreiten, ist halb hanebüchen, halb apokalyptisch. Es ist eine in der postkommunistischen Geschichte Ungarns beispiellose Hetzkampagne, mit der Orbán und seine Regierung für das geplante Referendum gegen die EU-Flüchtlingsquote mobilisieren.
Rund acht Millionen wahlberechtigte ungarische Bürger sollen am Sonntag auf die Frage antworten: "Wollen Sie, dass die Europäische Union auch ohne Zustimmung des ungarischen Parlaments die verpflichtende Ansiedlung von nicht-ungarischen Staatsbürgern in Ungarn vorschreiben kann?" Wenn es nach der Regierung geht, natürlich mit Nein. Dafür wurde Ungarn flächendeckend zuplakatiert, und dafür werben derzeit Tausende von Orbáns Leuten, von Ministern der Regierung bis zu unteren Gemeindebeamten.
Quelle: Jetzt will es Orbán der EU mal so richtig zeigen 
#18

Die NZZ sieht es übrigens genauso wie deutsche Medien:
[/url]
Interessantes Detail:
Zitat:Die Gesamtkosten für die Kampagne und die Durchführung des Referendums hat die ungarische Regierung bisher nicht veröffentlicht. Schätzungen gehen von 32 bis 42 Millionen Euro aus. Die bekannteste Gruppierung, die eine Gegenkampagne führte, bezeichnenderweise eine Satirepartei namens «Ungarische Partei des zweischwänzigen Hundes», operierte mit einem Budget von weniger als 100'000 Euro. Sie rief die Wähler auf, eine ungültige Stimme abzugeben, da sie den Wahlboykott der grossen Oppositionsparteien für zu wenig entschieden hielt.


Gescheitertes Referendum zur Flüchtlingspolitik 

[url=http://www.nzz.ch/international/europa/eu-fluechtlingspolitik-fluechtlingsreferendum-in-ungarn-droht-zu-scheitern-ld.119933] 
#19

(03.10.2016, 14:54)Phantomias schrieb:  Die NZZ sieht es übrigens genauso wie deutsche Medien:
Interessantes Detail:
Gescheitertes Referendum zur Flüchtlingspolitik 

Das darf sie ja auch, oder nicht?*

Das ist doch nicht verboten und natürlich auch kein Beinbruch oder gar eine Widerlegung der Theorie, dass Medienvielfalt den Horizont des Einzelnen erweitert, indem sie ihm andere Sichtweisen aufzeigen kann. Es wäre doch eigentlich sogar schlimm, wenn die NZZ in der Weise vorhersehbar wäre, dass sie immer konträr zur herrschenden Meinung hierzulande kommentiert. Dann müsste man nämlich auch die NZZ nicht mehr lesen, weil man schon vorher wüsste, was drinsteht.

Ich jedenfalls schrieb oben von einer Grundtendenz in den deutschen Leitmedien und darüber, dass es auch alternative Quellen gibt. Keiner, jedenfalls nicht ich, hat behauptet, dass die NZZ, die BBC, der Guardian oder sogar RT immer eine konträre Meinung zur deutschen Presselandschaft hätten.

Viel schlimmer ist die Tendenz, gerade der deutschen Presse, Berichterstattung und Kommentar nicht mehr zu trennen, und dann auch noch selektiv zu berichten und zu gewichten.

Das durchschaut nämlich jemand, der sich nicht für Politik, sondern eher für "Bauer sucht Frau" interessiert, garantiert nicht.

Aber auch diese Leute gehen wählen. Und deren Stimme zählt genausoviel bei der Wahl wie Ihre oder meine.

_____

* Wobei man bei der NZZ nicht unbedingt hätte titeln müssen: "Gescheitertes Referendum zur Flüchtlingspolitik". Darin liegt schon eine halbe Wertung. Wer oder was ist "gescheitert"? "Scheitern" ist ein ausschließlich negativ besetztes Verb.

Und dann darf man das natürlich nicht isoliert sehen, sondern im Zusammenhang mit dem, was schon in diesem Medium und in anderen Medien darüber geschrieben wurde.

Die Abstimmung wurde in der hiesigen Presse, und auch in der NZZ, als "Orbáns Referendum" kommuniziert. Also bezieht sich "Gescheitert" nicht nur auf die Abstimmung, sondern auch auf Orbán als Person.

Eine neutrale Überschrift wäre vllt. gewesen:
Fetter Titel: Ungarisches Flüchtlings-Referendum mangels Wahlbeteiligung ungültig
Halbfette Unterzeile: 98,3 % der abgegebenen Stimmen für Orbáns Vorschlag
#20

(03.10.2016, 15:08)PuK schrieb:  Das darf sie ja im Grunde auch.

Das ist doch nicht verboten und natürlich auch kein Beinbruch oder gar eine Widerlegung der Theorie, dass Medienvielfalt den Horizont des Einzelnen erweitert, indem sie ihm andere Sichtweisen aufzeigen kann. Es wäre doch eigentlich sogar schlimm, wenn die NZZ in der Weise vorhersehbar wäre, dass sie immer konträr zur herrschenden Meinung hierzulande kommentiert. Dann müsste man nämlich auch die NZZ nicht mehr lesen, weil man schon vorher weiß, was drinsteht.

Ich jedenfalls schrieb oben von einer Grundtendenz in den deutschen Leitmedien und darüber, dass es auch alternative Quellen gibt. Keiner, jedenfalls nicht ich, hat behauptet, dass die NZZ, die BBC, der Guardian oder sogar RT immer eine konträre Meinung zur deutschen Presselandschaft hätte.

Viel schlimmer ist die Tendenz, gerade der deutschen Presse, Berichterstattung und Kommentar nicht mehr zu trennen, und dann auch selektiv zu berichten und zu gewichten.

Das durchschaut nämlich jemand, der sich nicht für Politik, sondern eher für "Bauer sucht Frau" interessiert, garantiert nicht.

Aber auch diese Leute gehen wählen. Und deren Stimme zählt genausoviel bei der Wahl wie Ihre oder meine.


Sie haben Recht, aber das, was der User Martin oben zum Besten gab, klang doch sehr nach "Lügenpresse". Die Sachlage hinsichtlich der Volksbefragung in Ungarn ist glasklar. Da hilft es auch nichts, die dargestellten Fakten mit dem Hinweis auf die Berichterstattung "deutscher Medien" als unglaubwürdig hinzustellen.

Die deutsche Presse berichtet auch nicht selektiver als die Presse anderswo und schon gar nicht im Vergleich zu den angelsächsischen Medien, wenn man beispielsweise an die von Murdoch kontrollierten Medien denkt. Solche Exzesse gesteuerter Meinungsmache gibt's in Deutschland glücklicherweise noch nicht. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Brexit haben sich die britischen Medien nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
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