(04.05.2017, 19:10)Athineos schrieb: Sicher haben sich die Zeiten geändert und die Methodik ist perfider geworden, aber wenn ich an den politischen Unterricht denke, den wir damals in dieser Institution genossen, so hätte dieser gut durch gemeinsames Lesen von " Mein Kampf " ersetzt werden können ....
Könnte ich nicht sagen. Schon ne Weile her: Ausbildungskompanie 5/8, Reichenhall, berüchtigt für zwangsversetzte Unterführer (angeblich scharf wegen Wut im Bauch), diverse Quartalslehrgänge, Z2.
Der einzige Idiot war Spieß in einer 5. (schweren) Kompanie. Als ich ausschied, wurde er zur 4. degradiert, ich nicht ganz unschuldig; aber er hatte es provoziert und geriet an den 'falschen'.
Ansonsten durchwegs erstklassige Ausbildung als Staatsdiener einschließlich seiner Rechte, Pflichten sowieso.*
Es war die Zeit von Verteidigungsminister Helmut Schmidt (Haarnetz). An einen OtL, Heeresschulleiter in Hammelburg, kann ich mich noch erinnern. Angeblich hätte ich ihn im Vorbeigehen schlampig gegrüßt und wäre deswegen fast von der Schule geflogen. Pardon, er war der zweite und noch größere Idiot.
Unter den Mannschaften waren auch Heuler hin und wieder, was Wunder bei einer Wehrpflichtarmee, aber nicht solche Kardinaldeppen mit Laufbahn und Lametta.
Aber die beiden waren die Ausnahme. Die Regel waren einwandfreie 'Haltung' und offene fachliche und politische Diskussionen bei und zwischen allen Dienstgraden.
* Die Vorarbeit hierzu gebührt lobenswerterweise einem Lehrer am Gym, der vermittelte, daß die Wahrnehmung von Rechten als Staatsbürger zu dessen Pflichten gehört. Das muß man erstmal begreifen.
Der Lehrer war zu Unrecht gefürchtet. Er konnte ziemlich Piesacken, aber auch von unerwarteten Geistesblitzen seiner Schüler vor Begeisterung ruhig verlauten, daß das mal eine gescheite Antwort wäre auf seine Frage. Er konnte innerhalb von 10 Minuten 5 m² Tafel mit Zahlen füllen und sich sehr laut ärgern, wenn darin ein Fehler enthalten war und von der Klasse nicht erkannt wurde.