21.01.2017, 00:04
(20.01.2017, 21:58)leopold schrieb: Mir ist nicht so recht klar, was das ständige Medienbashing der Trumpfreunde bezwecken soll. Ich habe in den letzten Wochen zu Trump einiges gelesen in SPON, SZ, FAZ, Welt, Zeit und in anderen deutschen und ausländischen Medien. Abgesehen von einzelnen Kommentaren oder einschlägig bekannten Kolumnen basierte die Berichterstattung ausschließlich auf Trumps Äußerungen und Plänen und daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen. Bei den Quellen handelte es sich fast immer um Originalaussagen Trumps oder Wertungen amerikanischer Journalisten, Ökonomen, Institute, Think Tanks. Einer inhaltlichen Auseinandersetzung gehen die Trumpfreunde regelmäßig aus dem Weg. Das wäre wohl zu mühselig und auf verlorenem Posten kämpft angesichts der Faktenlage keiner gerne. Der hämische Verweis auf die "Qualitätspresse" reicht ihnen völlig aus, um jedes noch so gut begründete Argument vom Tisch zu wischen. Diese Art der Auseinandersetzung ist nichts anderes als das Lügenpresse-Geschrei der Pegida-Marschierer und die Medienbasher haben auch nichts anderes im Sinn. Denn letztlich gehts dann doch wohl nur um die Verächtlichmachung der vierten Gewalt in unserem Land im Hinblick auf die Bundestagswahl.
Ich stelle ohne große Überraschung fest, dass Sie jeden, der nicht willens ist, in das hämische Dauerbashing gegen Trump einzustimmen, als Trump-Freund diffamieren. Wie Sie es auch im Fall Putin zu tun pflegen. Offensichtlich ist es für Eiferer wie Sie unvorstellbar, dass es auch Leute gibt, denen die tagtägliche und häufig subjektive und hämische Darstellung Trumps durch unsere "Qualitätsmedien", oft schon in den Schlagzeilen, nach etlichen Wochen und Monaten schlicht und einfach auf den Wecker geht. Ohne damit den tumben Trump in Schutz nehmen zu wollen. Das gewiss nicht.
Im Übrigen sind die bundesdeutschen Leitmedien derzeit auf dem allerbesten Wege, sich selbst und ohne das Zutun anderer verächtlich zu machen. Was da seit Monaten gegen Putin, Sahra Wagenknecht und auch Trump läuft, nennt sich Kampagnenjournalismus und hat mit seriösem Journalismus im Sinne Hajo Friedrichs kaum mehr etwas zu tun:
„Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten.“
Und einer, der unverdächtig ist, "Putin-Freund" zu sein, nämlich Michail Gorbatschow, sagte schon 2009 in einem Interview mit dem Deutschlandfunk:
"Die deutsche Presse ist die bösartigste überhaupt"
Zitat:Nach Ansicht von Michail Gorbatschow verhindert vor allem die deutsche Presse einen gerechten Umgang mit Russland und seiner Politik. 20 Jahre nach dem Mauerfall müsse in Europa jedoch alles getan werden, um Russland zu verstehen, sagte der ehemalige Präsident der Sowjetunion.Quelle: Deutschlandfunk