25.08.2023, 12:51
(25.08.2023, 12:19)Klartexter schrieb: Nein Martin, der Grund liegt hauptsächlich darin, dass die Zeiten der Null-Zins-Politik Geschichte sind. Heute wird wieder mehr überlegt, ob sich eine Baumaßnahme noch rechnet. Das GEG hat damit gar nichts zu tun, denn wenn Sie etwas neu bauen, dann sind die Kosten für eine Heizung Teil des Budgets. Aber solange die Null-Zins-Politik gegolten hat, wurde manches Projekt begonnen, obwohl es schon da auf Kante genäht war. Neben der Zinsbelastung kommen auch durch die Inflation bedingte höhere Rohstoffkosten dazu, nicht zu vergessen auch die höheren Lohnkosten. Und last but not least gibt es auch in der Baubranche den Fachkräftemangel.
Sie können auch schlecht die Bundesregierung für den sozialen Wohnungsbau haftbar machen, denn die Regierung baut nun mal nicht selbst. Entsprechende Förderungen stehen ja zur Verfügung, aber wenn sie nicht abgerufen werden, dann nutzt auch die beste Förderung nichts. Markus Söder hat mit viel Tam-Tam die BayernHeim gegründet, da sollten bis Ende 2024 so an die 10.000 bezahlbare Wohnungen neu entstehen. Das Ergebnis: Söder verpasst Wohnbau-Ziel: 93 Prozent fehlen
Klartexter, die Zinsen wären nicht das Problem, nicht umsonst habe ich auf die alten Abschreibungsmöglichkeiten des 7b und 10e hingewiesen, das waren Förderprogramme aus den 1970er und 1980er Jahren. Schuldzinsen konnten steuerlich vollständig und zeitlich unbefristet abgeschrieben werden! Solche Förderprogramm wären das Gebot der Stunde, nicht der schnellere Wechsel des Geschlechts!
Die Regierung ist am Zustand des sozialen Wohnungsbau unschuldig? Das sieht der bekanntermaßen rechtspopulistische DGB aber ganz anders:
Zitat:Die Bundesregierung hat ihre Ziele weit verfehlt
Die Bundesregierung ist mit dem Ziel angetreten, dass jährlich 400.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden, von denen 100.000 geförderte Sozialwohngen sind. Beide Ziele sind weit verfehlt worden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Besonders zu schaffen machen dem Wohnungsbau die rasch gestiegenen Zinsen und die hohen Baukosten.
[...] Zwar ist die Bundesregierung und damit vor allem das Bauministerium nicht untätig, aber mutlos. Gleich zu Beginn der Amtszeit hat sie beschlossen, die Mittel für den sozialen Wohnungsbau von einer auf 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro pro Jahr anzuheben. Doch durch die gestiegenen Baukosten müssten nach Berechnungen des Pestel-Instituts mindestens 12,6 Mrd. Euro jährlich bereitgestellt werden, um den Bau von 100.000 Sozialwohnungen zu fördern.
Quelle: https://www.dgb.de/uber-uns/dgb-heute/wi...1a4a160123
Man muss das dogmatische, sündteuere GEG deutlich entschärfen, Abschreibungsmöglichkeiten für Schuldzinsen wieder einführen und das Bauen so wieder finanzierbar machen! Stellschräubchen helfen nicht weiter, eine halbe Million für einen drei Zimmer Neubau sprechen eine deutliche Sprache. Da noch Zinsen obendrauf und es wird völlig absurd.
Ich weiß, Söder ist ihr Lieblingsfeind, aber hier ist er nur teilweise schuld: Er kann das Bauziel mit dem vorhandenen Budget nicht schaffen, nicht mal im Ansatz. Dass er trotzdem so gut wie nichts reißt, richtig, aber geschenkt.
Martin