26.11.2020, 13:59
(26.11.2020, 12:58)Klartexter schrieb: Es ist ein Trauerspiel ohnegleichen, was sich da seit vielen Jahren abspielt! Nur zur Erinnerung: Ursprünglich sollte die Mobilitätsdrehscheibe bereits im Jahr 2013 fertig gestellt sein. Dann wurde wegen diverser Verzögerungen durch Bürgerbegehren das Jahr 2019 als Termin genannt, inzwischen sind wir bei 2023 angelangt. Auch die Linie 5 sollte eigentlich schon in Betrieb sein nach der ursprünglichen Planung, aber man hat ja noch nicht einmal einen fertigen Plan, wie sie nun verlaufen soll!
Es wird immer davon geschwafelt, dass man einen attraktiven ÖPNV schaffen wolle, aber mit einem Zick-Zack-Kurs über Pferseer- und Holzbachstraße macht man genau das Gegenteil. Ich frage mich ernsthaft, was man in den letzten 10 Jahren eigentlich gemacht hat in Sachen Planung, wenn ich heute in der Augsburger Allgemeine lesen muss, dass man nach dem Entscheid des Stadtrates nochmal zwei Jahre (!!!) für die Erstellung der Baupläne benötige. Denn die grobe Linienführung für die Linie 5 ist mindestens schon seit 10 Jahren klar, warum man in der Zeit nicht schon mal eine Grobplanung erstellen konnte muss ich nicht wirklich verstehen.
Warum eigentlich muss die Rosenaustraße eine Durchgangsstraße bleiben? Wer von Westen kommt, der hat bereits in Höhe der B17 die Möglichkeit, ohne irgendwelche Ampeln in die südlichen Stadtteile zu kommen. Wer in die Innenstadt will, der kann bereits in der Schlettererstraße abbiegen, man könnte dann die Rosenaustraße für den IV als Einbahnstraße in Süd-Nord-Richtung machen. Dadurch könnte man dann auch die Gleise auf einem eigenen Bahnkörper verlegen und der Durchgangsverkehr wäre raus aus der Rosenaustraße.
Von der Pferseer Straße könnte man die Rosenaustraße ebenfalls bis Bucheggerplatz in Nord-Süd-Richtung als Einbahnstraße ausweisen, wobei man die Rosenaustraße dann vor dem Platz auch baulich als Sackstraße erstellen müsste. Die Verkehrsführung sollte außerdem in Höhe Schießstättenstraße so umgebaut werden, dass der IV in diese geleitet wird und die Rosenaustraße ab da nur noch für den Anliegerverkehr offen ist. Wir haben in Augsburg nun einmal mit der B17 eine leistungsfähige Umfahrung der Innenstadt, es ist durchaus zumutbar, dass man als Autofahrer auch mal einen kleinen Umweg in Kauf nimmt, um schneller von A nach B zu kommen.
Auch der SPD kann ich den Vorwurf nicht ersparen, sich in den Zeiten ihrer Regierungsverantwortung nicht vehementer für die Planungen engagiert zu haben. Mir ist schon klar, dass man eine Planung für eine neue Straßenbahnlinie nicht in ein paar Tagen fertig hat, aber in anderen Ländern wie Frankreich vergehen zwischen Planung, Bau und Fertigstellung der Trasse gerade mal vier Jahre https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9F...3%9Fenbahn , in Augsburg kündigt Herr Casazza an, dass man frühestens 2026 (!!) fertig sei. Die Äußerungen der Politik, dass man eine Verkehrswende wolle, sind unter der Sichtweise schlicht nur Phrasen. Denn in Frankreich macht man auch mal Hauptverkehrsstraßen zugunsten des ÖPNV dicht, in Augsburg scheut man sich, die Autofahrer auf bestehende Umgehungsstraßen zu zwingen. Dafür fehlt mir jedwedes Verständnis!
Könnte es sein, dass das alles Absicht ist, da die Kassen leer sind und man deshalb möglichst viel auf die lange Bank schieben will?
Martin