12.03.2020, 21:57
(12.03.2020, 21:44)harvest schrieb: Ich habe gar nichts dagegen, wenn bei schweren Straftaten wie schwere Körperverletzung bis hin zum Mord die nationale Identität genannt wird.Haben Sie den Artikel nicht gelesen? Es ist genau umgekehrt. Ihrem Wunsch wird schon längst meistens entsprochen. Aber damit lassen sich weder Straftaten verhindern noch trägt es zum Frieden in diesem Land bei.
Warum auch? Früher war das immer so. Seit etlichen Jahren nicht mehr.
Ich glaube nicht, dass sich dann Deutsche beschweren, weil sie öfters genannt werden. Entspricht ja auch zahlenmäßig der Realität.
Ist schlicht und einfach von statistischem Interesse.
Zitat:Die Nationalität von Ausländern wird in der Berichterstattung über Gewaltdelikte damit deutlich überproportional genannt, auch im Verhältnis zu den Daten der polizeilichen Kriminalstatistik. Noch 2014 spielte nach den Befunden, die Hestermann auf einer Veranstaltung des Mediendienstes Integration vorstellte, die Staatsangehörigkeit in Fernsehberichten mit unter fünf Prozent fast keine Rolle. Schon da wurden Nichtdeutsche aber deutlich öfter genannt als Deutsche.
Medien fragen inzwischen auch nach Geburtsort
Der Berliner Pressesprecher Cablitz macht eher die gegenteilige Erfahrung: Er werde nicht nur nach der Staatsangehörigkeit, sondern auch nach Geburtsort oder Migrationshintergrund gefragt, kürzlich auch bei einem Verkehrsunfall.
„Man kommt irgendwann in die Rechtfertigungsarie zu sagen: Ja, er hat nicht mal einen Migrationshintergrund. Und dann fangen wir an, zu erläutern, dass Menschen seit Generationen in Deutschland leben und wirklich deutsch sind. Und da dürfen wir niemals wieder hin zurück.“
Mit anderen Worten: Mit der Nennung der Staatsangehörigkeit sei im Zweifel nichts gewonnen. Vorurteilen und Spekulationen werde man so nicht Herr.
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