05.03.2019, 19:30
(05.03.2019, 16:07)Sophie schrieb: Richtig, dafür gibt es Kartellbehörden. Und es wäre an der Politik, dafür zu sorgen, dass amazon hier Steuern zahlt. Wenn beides nicht geschieht, dann ist das höchst bedauerlich, aber so wie ich auch wieder (zurückhaltend) Fleisch konsumiere, nachdem sich durch ein Jahrzehnt Vegetarismus nichts Entscheidendes geändert hat, werde ich auch nicht auf die Vorteile verzichten, die mir amazon bietet (weil meine Abstinenz ebensowenig bewirken würde wie ebenda). Beispielsweise möchte ich nicht bei jedem Produkt, das ich beziehen will wieder irgendjemand Neuem (vertrauenswürdigem?) meine Daten mitteilen. Sie und Klartextrer und forest dürfen das gerne machen. Nur zu.
Dumm, gewissenlos, beides? Eher annehmlichkeitenliebend. Ich nütze gerne Vorteile. Um den Preis geht es mir nicht. Und wenn ich eine Schwimmbrille mit Sehstärke will, dann werde ich den Teufel tun und hier in Augsburg in x Geschäfte traben, um zu fragen, ob sie diese führen und wenn ja, ob gerade meine Sehstärke vorhanden ist.
Außerdem ist das, was die Bestellliste auflistet, nur in Teilen ein Hinweis auf mein persönliches Kaufverhalten oder meine Interessen und Vorlieben, denn es bestellen unterschiedliche Personen auf diesem Account und man bestellt ja auch Dinge für Dritte, Geschenke etc.
Habe mal nach roten Wanderschuhen gegoogelt. Danach zeigten mir Popups bei Kicker ein halbes Jahr lang rote Wanderschuhe an. Inzwischen hatte ich längst einen nichtroten Trekkingschuh erstanden - diesmal sogar vor Ort im Förg Outlet. Aber wenn sie meinen und mögen, sollen sie halt. Was da aufploppt ist mir egal.
Ebenso bekomme ich von Firmen, bei denen ich mich mal außerhalb von amazon informiert habe (Möbel nach Maß) penetrante Werbung, obwohl die Sache schon lange nicht mehr aktuell ist.
forest: Liest du die ABGs um die in diesen manchmal ausgelobten Preise zu finden?
Natürlich ist es so, dass man gelegentlich etwas über einen Versender kaufen muss, wenn man nicht ganz darauf verzichten will. Und wer will das schon? Ich bestelle mir auch Wein und Sekt direkt beim Winzer, aber das passiert dann halt alle ein bis zwei Jahre. Und zwischendrin kauft meine Frau auch immer wieder Schuhe, die es im Laden in ihrer Größe nicht mehr gab, oder irgendwelche Klamotten, die es im Einzelhandel nicht gibt.
Aber bin schon der Meinung, dass es für einen Menschen, der die Amazon-Problematik durchschaut hat (und ich halte das für ein absolut gravierendes Problem!), nachdenkenswert sein sollte, möglichst auf Amazon zu verzichten. Die große Masse checkt's eh nicht und einer wie Martin findet das aus unerfindlichen Gründen auch noch toll.