01.03.2019, 12:12
(28.02.2019, 21:45)EvaLuna schrieb: Und zum Abschluss für heute noch ein interessanter Artikel über ein BGE-Projekt in Deutschland, welches ich schon lange verfolge. Dazu gibt es jetzt ein Buch.
BGE: Wie es Menschen verändert
Mehr als 250 Menschen haben seit 2014 schon ein Grundeinkommen gewonnen aus Spenden. Einfach so. Ein Jahr lang. Bedingungslos. Und über 1 Million machen mit als Mitspieler oder auch als Spender.
Und es gibt keine Fallstricke, keine Werbung, keine Kosten wenn man dort angemeldet ist.
Man muss noch nicht mal seinen Klarnamen als Mitspieler (öffentlich) angeben. Nur die Kontaktdaten müssen natürlich stimmen.
Und die Kinder und Freunde dürfen auch noch mitspielen. Wenn ich gewinne, gewinnen meine Freunde auch und vice versa.
Die Losziehungen sind öffentlich online mit einem altmodischen "Glücksrad".
Mein Grundeinkommen
Ich halte diese Experimente auch für wenig aussagekräftig im Hinblick auf möglicherweise entstehende Probleme für das Gemeinwesen. Verstehen Sie mich nicht falsch, den Grundgedanken finde ich begrüßenswert, ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es funktionieren wird.
Sie schreiben in einem Beitrag, dass die Leute weniger arbeiten werden/wollen werden. Das glaube ich auch. Das ist im Grunde nicht verwerflich, die Frage ist nur, ob wir dann genügend Arbeitskräfte haben für die notwendigen Dienstleistungen, die (noch) nicht von Robotern übernommen werden (können). Es mangelt schon jetzt beispielsweise an Pflegekräften. Gut möglich, dass mit BGE die Pfleger* nur noch 20 Stunden arbeiten wollen, was ihrer Gesundheit ja auch absolut zuträglich wäre. Woher soll dann das nötige Personal kommen? Aus dem Ausland?
Und was ist mit den Jobs, die wirklich keiner machen möchte? Ja, klar, bleiben wieder für die übrig, die man aus welchen Gründen auch immer ausbeuten kann.
Ganz so unrealistisch ist leopolds Szenario nicht. Es wird sicher immer ehrgeizige und interessierte junge Menschen geben, die sich in was auch immer engagieren. Aber es wird auch diejenigen geben, die sagen: reicht mir - meine Lebenszeit ist mir wichtiger als alles andere, ich mach den Eichendorffschen Taugenichts (gar nicht mal negativ gemeint - steht ihnen ja zu). Die Frage, die m.E. für die Zukunft nicht zu beantworten ist, ist - wieviele werden es sein, die sich dem Produktivitätsprozess entziehen.
In dem Film ist davon die Rede, dass Maschinen ALLE Arbeit übernehmen werden und unsere Waren produzieren, die dann nur noch verteilt werden müssen. Nun, scheint mir doch eher ein Szenario für die Zeit, des Filmes zu sein: Wir befinden uns im 24. Jahrhundert.