18.02.2019, 14:34
(18.02.2019, 14:04)messalina schrieb: Ich glaube, da verklärst du Alzheimer aber schon ziemlich? Ein Großonkel von mir ist daran gestorben, nach 8 oder 9 Jahren. So lustige oder nette Szenen die man auch gern mal weitererzählt gab es da vielleicht ein halbes Jahr lang, aber danach war es gar nicht mehr lustig. Da klammert man sich nur noch daran beim Erzählen, wenn der Kranke mal für ein paar Sekunden jemand erkannt hat, aber wenn er dann nicht mal mehr weiß wie essen geht ist es nur noch grausam.
Ich verkläre gar nichts. Sondern ich hab's erzählt, wie ich es erlebt habe.
Lies mal den Post über deinem, falls du das noch nicht getan hast. Da schreibe ich, dass die Krankheiten von fremden Leuten und die von Angehörigen für den, der sich damit beschäftigen muss, zwei verschiedene Dinge sind. Bei Fremden macht man das, weil es zu den beruflichen Aufgaben oder wie damals bei meinem Kumpel zum staatlichen Zwangsdienst gehört. Und irgendwann ist die Arbeitszeit vorbei, man geht nach Hause und macht sein eigenes Ding. Das berührt einen nicht. Sollte es besser auch nicht. Ein Onkologe, dem das Schicksal jedes seiner Patienten nahe ginge, wäre in ganz kurzer Zeit berufsunfähig.
Bei Angehörigen ist das ganz was anderes. Es wird immer dann schwierig und mitunter belastend, wenn persönliche Gefühle involviert werden.