13.01.2019, 17:17
(13.01.2019, 16:59)PuK schrieb: Übrigens wäre die Zielgruppe der SPD durchaus noch vorhanden. Den Proletarier gibt es noch, und zwar im "besten Niedriglohnsektor Europas", den aufgebaut zu haben sich der Totengräber der SPD einst in Davos rühmte. Es gibt ihn auf dem Bau, in den Schlachthöfen, in Friseursalons, in den Logistikzentren von Amazon, bei der Paketzustellung und der Auslieferung von Pizzen, beim Spargelstechen und Erdbeerpflücken und an vielen anderen Arbeitsplätzen. (Von den genannten acht Beispielen ist die Hälfte im Dienstleistungssektor angesiedelt. Nur, weil Sie ein paar Posts weiter oben geschrieben haben, mit der Verlagerung einer großen Zahl von Arbeitsplätzen in den Dienstleistungssektor habe sich das mit dem Proletariat erledigt. Ganz im Gegenteil, es wächst und vermehrt sich dort wie Unkraut und gerade dort ist es jetzt von jedem, der keine Tomaten auf den Augen hat, sehr leicht zu finden.)
Allerdings will sich die SPD nicht mehr um den Proletarier kümmern, sondern verachtet ihn inzwischen von ganzem Herzen, denn:
Vom einstigen Anwalt des Proletariers, der SPD, hat er heute nichts mehr zu erwarten. Man muss dem modernen Proletarier allerdings den Vorwurf machen, dass er kein politisches Bewusstsein mehr hat, schon gar kein linkes, und dass er kaum politisch oder gewerkschaftlich organisiert ist. Von alleine wird sich seine Situation aber kaum verbessern und durch das Wählen der AfD schon gar nicht.
Die meisten der von Ihnen genannten Arbeitsplätze sind von hier nicht wahlberechtigten Rumänen, Polen und Flüchtlingen besetzt. Abgesehen davon hat die SPD für diese Leute wenigstens den Mindestlohn durchgesetzt, die Linke bietet noch mehr, scheint die Leute aber wenig zu interessieren.