20.10.2016, 17:35
(20.10.2016, 03:56)PuK schrieb: Das ist ein böses, weil sehr offensichtliches argumentatives Foul.
Medizin ist nicht Industrie, sonst würde man sie ja auch nicht "Medizin", sondern ganz einfach "Industrie" nennen. Man bräuchte das Wort "Medizin" dann gar nicht mehr, wenn man es genau nähme. Man könnte dann auch "Gesundheitsindusrie" oder so sagen. Und das Schlimme ist, dass die Entscheider genau so denken.
Nur ist "Heilbehandlung" (aka "Medizin") keine "Massenherstellung von Produkten" (aka "Industrie"), also muss es da wohl doch einen gewissen Unterschied geben.
Ich weiß schon, du willst uns wieder mal die neoliberalistische FDP-Sicht als Wahrheit unterjubeln. Das funktioniert nur auf diesem Gebiet leider nicht. Weil Kranke keine Waren sind, mit denen man handeln kann, sondern einfach kranke Menschen, die man individuell behandeln und, so weit es möglich ist, wieder gesund machen muss.
Wie kommt man eigentlich zu so einer verqueren und kranken Denkweise, "Medizin" mit "Industrie" gleichzusetzen? Auf welcher Schule oder Universität "lernt" man so etwas? Das ist einfach menschenverachtend und zynisch.
Am Begriff "Industrie" hänge ich nicht. Der Begriff der Gesundheitsindustrie existiert und ist auch mit "Leben" gefüllt.
Nur ein Beispiel (rein zufällig ausgewählt):
https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/d...rt/pharma/
Weiter würde ich z.B. noch die gesamte "Ersatzteilindustrie" von der Zahnkrone bis zum künstlichen Hüftgelenk dazu zählen.
Aber das ist nicht so ganz das Thema.
Inhaltlich identisch aber anders formuliert kann man auch sagen:
Wovon sollen die Beschäftigten des Unternehmens Krankenhaus/Klinik leben wenn ihr Arbeitgeber keinen Gewinn/Profit macht. Es geht ja nicht nur um Löhne - es geht ja auch um Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionen.