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Art.1 Die "Würde" - Es war einmal....
#15

Das dramaturgische Problem mit den zwei Teilen ist, dass die gesamte Geschichte bei von Schirach schon erzählt und vor allem geschehen ist, bevor die Unterbrechung erfolgt. Dann erfolgt nur noch eine Bewertung. Viel spannender wäre es, wenn der Zuschauer mit seiner Abstimmung den weiteren Verlauf der Geschichte, ihr Ende, beeinflussen könnte. Dann noch ein Urteil drauf, das mit der Rechtslage übereinstimmt. (Ob allerdings von Schirach seine Zustimmung zu meiner Verfilmung geben würde, bezweifle ich ganz stark.)

Aber mal als Gedankenspiel...

Folgendermaßen ginge es, vielleicht. Zwei Teile, je 90 Minuten.

So würde ich das machen:

Teil 1: Drei Handlungssträge, zerfallend in zwei Hauptstränge, die "Gegenwart" (hauptsächlich Schnitte zwischen Flugzeugentführung an Bord und politischer und militärischer Reaktion darauf, zulaufend auf die Situation im Cockpit des Militärflugzeugs), zwischendurch nebenbei Aufbau von "Nebenhandlungen" im Stadion, wie man sie aus Katastrophenfilmen kennt, einfach um ein paar Figuren einzuführen und um sie zueinander in Beziehung zu bringen), und als dritten Strang bereits jetzt "Vorausblenden" aus der späteren Gerichtsverhandlung hineingeschnitten.

Unterbrochen wird an der Stelle, wo in der Gerichtsverhandlung ("Zukunft") noch nichts entschieden und alles offen ist, und wo in der filmischen "Gegenwart" (Haupthandlung) der Pilot die Entscheidung treffen muss.

Zuschauerabstimmung, etwa 20 Stunden lang.

Teil 2, nächster Abend: Die drei Handlungsstränge werden zunächst fortgeführt, und die Technik mit den Schnitten zwischen "Gegenwart" (Flugzeugentführung) und "Zukunft" (Gerichtsverhandlung) in beiden Varianten beibehalten, wobei in derjenigen, in der der Pilot das Passagierflugzeug abschießt, noch eine Flucht und eine Verfolgung eingebaut wird, um einerseits den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten (der allerdings bedenklich knackst an dieser Stelle) und andererseits einfach Zeit vergehen zu lassen, weil ewiges Gelaber in einer Gerichtsverhandlung ja noch langweiliger ist als eine abgedroschene Verfolgungsjagd. (Ist einfach so. Je realistischer eine Gerichtsverhandlung dargestellt wird, desto langweiliger ist sie. Gerichtsverhandlungen bestehen nämlich zu einem sehr großen Teil aus Formalien, die man in Film und Theater "Längen" nennt. Das zieht sich umso quälender, je realistischer es ist. Eine Gerichtsverhandlung ist nun mal keine Show, die zu Unterhaltungszwecken konzipiert wurde.)

Notfalls bereitet man halt noch eine besonders rührselige Liebesgeschichte im Stadion schon im ersten Teil vor und hebt diese eine der ganzen Nebenhandlungen, die man nur aufgebaut hat, um Personen und ihre Beziehungen untereinander im Film zu haben und Sendezeit totzuschlagen, besonders hervor. Im zweiten Teil wird man sie eventuell brauchen, v.a., wenn sich die Zuschauer für die Abschuss-Variante entscheiden.

In der Variante mit dem Abschuss kann man nämlich daraus im zweiten Teil ein Happy End mit vielen vorherigen Komplikationen und Missverständnissen machen, um sich über die Zeit zu retten. Das hält dann auch die Mädels am Fernseher, nebenbei.

In der Variante mit dem Einschlag im Stadion kann man so aber im zweiten Teil auch das Liebespaar am späten Anfang der Folge 2 (so zwischen Minute 30 und 45, kurz vor der Mitte) tragisch und qualvoll sterben lassen, weil man es zur Überbrückung von Zeit nicht mehr braucht. Das gibt zwar Tränen bei den Mädels, hält sie aber auch am Fernseher. Und für die Jungs gibt es ja rundherum genug andere Action zu sehen.

Von beiden Varianten aus (Chaos im Stadion oder Flucht und Festnahme) läuft aber dann alles auf die Gerichtsverhandlung zu, die immer mehr Raum einnimmt, und in der dann unterschiedliche Urteile gesprochen werden. Der Zuschauer sollte dabei möglichst nicht merken, dass die filmische "Zukunft" in der zweiten Hälfte des zweiten Teils allmählich zur "Gegenwart" wird, das sollte möglichst fließend und unauffällig geschehen. Gleichzeitig sollten vorher einige Nebenhandlungen auf die Spitze getrieben werden, um vor dem Urteil noch einer Lösung zugeführt zu werden, wie auch immer die aussieht. Und dann eben das Urteil als Finale.

So in etwa hätte man das vielleicht einigermaßen vernünftig umsetzen können.

(Das hört sich vielleicht alles ein bisschen zynisch an. Aber so "baut" man Drehbücher fürs Fernsehen, man "schreibt" die nicht. Das ist eher ein Handwerk als eine Kunst.)

Aber das gestern war dramaturgisch ein kompletter Schuss in den Ofen; um das zu erkennen, hat mir das Quersehen von insgesamt vielleicht gut zehn Minuten in der Mediathek gereicht. "Der Stammheim-Prozess" ist unterhaltsamer, hauptsächlich wegen den unverschämten Angeklagten und den hilflosen Richtern. Aber das gestern? Ein stinklangweiliges Gericht (die Beisitzer sitzen da als wären sie schon halb tot und sagen keinen Ton) mit einem oberlehrerhaften Richter, der einem zwischendurch ins Gesicht sagt, was man zu meinen hat, und einem kreuzbraven Angeklagten.

"Deshalb vergessen Sie bitte alles, was Sie bisher über diesen Fall gelesen oder gehört haben" (Mediathek  ab 1:20), befiehlt der Richter wörtlich dem Zuschauer, den er "Schöffen" nennt, ganz am Anfang. Das kann doch nicht sein Ernst sein. Niemand kann absichtlich vergessen, was er mal gelesen, gehört oder gesehen hat. Das entzieht sich dem freien Willen des Menschen. Er vergisst es, oder er vergisst es nicht. Und gerade solche Aufforderungen, etwas zu vergessen sind kontraproduktiv, weil man sich durch die frischere Aufforderung, sich nicht zu erinnern, an die ältere Erinnerung künftig noch besser erinnert.

Wenn ich so einen Blödsinn höre, vergeht's mir doch schon. "Lassen Sie sich nicht von dem beeinflussen, was Sie möglicherweise bisher gelesen, gehört oder gesehen haben über den Fall", das könnte man sich als Formulierung eingehen lassen, das wäre vernünftig, weil leistbar. Aber die Aufforderung, das Bekannte einfach zu vergessen, ist komplett lächerlich, weil das nicht möglich ist. Und ein Richter hat sich verdammt nochmal präzise auszudrücken. Es ist nicht gut, wenn so eine Figur im Film schon nach nicht mal zwei Minuten offensichtlichen Unsinn redet.
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Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von bbuchsky - 18.10.2016, 16:04
RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von PuK - 18.10.2016, 17:03
RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von bbuchsky - 18.10.2016, 17:47
RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von PuK - 18.10.2016, 18:00
RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von bbuchsky - 18.10.2016, 18:27
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RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von messalina - 18.10.2016, 18:59
RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von bbuchsky - 18.10.2016, 20:29
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RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von Felidae - 18.10.2016, 18:52
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RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von messalina - 18.10.2016, 19:17
RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von _solon_ - 18.10.2016, 19:55
RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von bbuchsky - 18.10.2016, 23:04
RE: Art.1 Die "Würde" - Es war einmal.... - von PuK - 18.10.2016, 23:52

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