26.04.2018, 10:13
(26.04.2018, 10:00)Klartexter schrieb: Herr Walter wollte die Garage schon vor Jahren der Stadt "schenken". An der Situation hat sich nichts geändert, die Garage ist überflüssig wie ein Kropf.
Außerdem sollte man grundsätzlich und langfristig daran arbeiten, den Individualverkehr aus der Stadt so weit wie möglich herauszudrängen. Bei Krähen nennt man es "Vergrämung", wenn man ihnen das Dasein an bestimmten Orten so unangenehm wie möglich macht.
Mir ist schon klar, dass die Leute vom Land am liebsten beim Karstadt im Erdgeschoss parken würden, aber das geht nun mal nicht. Parken wo ihr wollt könnt ihr draußen auf dem Land. In der Stadt reichen in ungefähr 98 % aller Fortbewegungsfälle Schusters Rappen, ein Fahrrad oder Bus und Straßenbahn völlig aus. Ich sehe das echt nicht ein, dass jeder seine laute, stinkende und platzfressende Blechkiste vor meiner Nase abstellen will, und zwar vorwiegend Leute, die gar nicht hier wohnen.
Ich kenne das von mir selber, ich hab ja auch lange auf dem Land gewohnt und hatte dort natürlich ein Auto, weil man dort nicht ohne auskommt. Man "verwächst" dann irgendwie mit der Karre und kommt gar nicht mehr auf die Idee, ein anderes Verkehrsmittel zu benutzen, selbst wenn der Weg kurz ist und man vielleicht sogar schneller wieder daheim wäre, wenn man das Fahrrad nehmen würde. Aber solche Verwachsungen muss man aufbrechen, weil es auch anders geht.
Leider war in den letzten Jahren nichts von einer Vergrämung der Autofahrer zu sehen, genau das Gegenteil war der Fall. Besonders schlimm finde ich, dass die Konrad-Adenauer-Allee und die Schießgrabenstraße nach dem Kö-Umbau nun keine Einbahnstraßen mehr sind. Da ist jetzt viel mehr Verkehr als früher (und es ist für Fußgänger oder Radfahrer, die das Ganze überqueren wollen, die Hölle). Ich hätte das völlig anders gemacht. Nicht weniger Einbahnstraßen, sondern viel mehr. Und Sackgassen. So dass sie sich selbst mit einem Navi hoffnungslos verirren. Und Tempo-30-Zonen und Spielstraßen. Temposchwellen, die Rasern die Stoßdämpfer durch die Motorhaube katapultieren. Das ganze Arsenal, um den motorisierten Individualverkehr zu behindern, wo immer es möglich ist, außer auf den Durchgangsstraßen, die ums Zentrum herumführen. Und parallel draußen vor der Stadt ein großzügiger Ausbau von P+R. Das wäre ein zukunftsorientiertes Verkehrskonzept gewesen und hätte ein unmissverständliches Signal an Auswärtige gegeben, das Auto draußen vor der Stadt abzustellen. Es muss deutlich bequemer, billiger und schneller sein, den ÖPNV zu benutzen als das Auto, nur so kann man das Nutzungsverhalten der Leute verändern.