11.01.2018, 10:55
(11.01.2018, 08:14)Sophie schrieb: Oh, hier sind sich die Männer ja wieder einmal einig. Natürlich pure Hysterie was da aus Mickeymousland herüberschwappt. Sollte es dort so sein, so gewiss nicht bei uns.
Vergewaltigung ist Vergewaltigung und ansonsten interessiert nichts?
Diese 100 Frauen – nunja, was soll man sagen: Es gab auch Esther Vilar, die zu Beginn der Emanzipation schon vom dressierten Mann sprach und eine solche überflüssig fand. Es wird immer Frauen geben, denen es gefällt, von Männern in einer Weise ‚angemacht‘ zu werden, die andere eben unerträglich finden. Setzen sie den Standard? Dürfen sie ihn setzen?
Und natürlich gibt es außer Vergewaltigung sexuelle Belästigungen in einer großen Vielfalt (im Übrigen nicht ausschließlich von Männern, aber eben überwiegend), die nicht normal ist, die nicht sein dürfte, die nach den Vorkommnissen in der Silvesternacht in Köln (die seltsamerweise dann doch auch bei den Männern für große Empörung sorgte – warum nur – rätsel) teilweise in neue Strafgesetze gemündet sind.
Herr Strate betrachtet die Sache aus seiner rein juristischen Sicht, kann man verstehen. Und natürlich ist auch mir bewusst, dass dieses öffentliche Anprangern, kritisch zu sehen ist. Trotzdem hat es eben auch eine gesellschaftspolitische notwendige Dimension.
Was, wenn die Frauen nicht verleumden, sondern die Wahrheit sprechen? Die Wahrheit darf man sagen, die Vorgänge, die angeprangert werden waren teilweise keine Straftatbestände oder sind bereits verjährt. Also was tun Herr Strate? Klappe halten, weil der Täter nicht desavouiert werden darf und kein Gericht der Republik mehr rausarbeiten kann, ob er das Chauvi-A……h ist, als das ihn die Frauen nun outen? Dass die Frauen schon die Klappe halten, darauf konnten sich Männer immer schon verlassen. Muss man deshalb nun weiter schweigen? Seltsame Haltung.
Es ist etwas in Bewegung gekommen, was lange unter der Decke gehalten wurde. Respektloses machtintendiertes Verhalten von Männern gegenüber Frauen einhergehend mit einer sexuell intendierten Übergriffigkeit, und das geht schon mit der Bezeichnung Schätzle für ein weibliches Gegenüber los, das definitiv nicht dessen Schätzle – überhaupt kein ‚Schätzle‘ ist (das Schätzle lässt sich übrigens auch gut durch Mäusle, Kleine etc. ersetzen) und setzt sich fort über die bekannten Tätscheleien, Hinternklapse, anzügliche Bemerkungen etc.
Wer nicht kapiert, um was es bei dieser Sache geht, der wird noch lernen müssen, worauf es bei echter Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ankommt. Der Weg wird steinig bleiben. Immerhin ist ein Stein ins Rollen gekommen.
Sehr gut!
Ich gebe Dir prinzipiell schon recht: Wehret den Anfängen und Verharmlosung ist sicher ein Anfang.
Die Gefahr bei der ganzen Debatte ist, wie hier schon gesagt wurde, zweierlei:
1. Die Hysterischen, welche alles übertreiben und weit über's Ziel hinausschießen, mit der Folge mehr Schaden agerichtet zu haben
2. Die Trittbrettfahrer/innen, welche sich inszenieren und ihrerseit (neue, mediale) Macht auskosten
Ich persönlich finde es ja am Schlimmsten, wenn das typisch naturgegebene Flirt/-Kinisterverhältnis zwischen Männlein und Weiblein in Gefahr gerät. Es könnte sein, wenn die Frau z.B. schlecht geschlafen hat oder die Nase von jemanden nicht passt, diesen in die #me too-Ecke zu stellen.
Der eigentlich charmante und harmlose Prototyp a la Kubicki und Co. dürfet damit eh schon ein Auslaufmodell sein.
Schade?
Ich denke im ländlichen Raum ist man da zum Glück noch entpannter und Frauen wehren sich auch ohne social media Bashing.
Du sag, wäre das nicht auch unschön als Frau, wenn man gar keinen Zuspruch auf die eigene Attraktivität bekäme? plump oder nicht?