04.08.2017, 10:09
(04.08.2017, 09:19)Kreti u. Plethi schrieb: Jain, es wird dabei immer leicht vergessen dass nicht die Höhe der Strafe sondern die Gefahr erwischt zu werden den weit größeren Ausschlag gibt.
Jetzt fällt mir z.B. der Satz von sprudelnden Steuereinnahmen ein.
Kurz vor Wahlen werden immer wieder solche Forderungen gestellt und danach, ob umgesetzt oder nicht, am Erwischen durch Abbau der Erwischer gespart.
Zumindest gilt das für solch kleinere Bereiche, wer seine Lobbyisten direkt mit, oder ohne, Ausweis zu den Parlamentariern schleusen kann hat diese Sorgen natürlich nicht.
Sind in aller Regel aber auch keine regionalen Busunternehmer sonder eher weltweit agierende Konzerne.
Wenn man 10 Millionen an Steuern hinterzieht, ist eine Haftstrafe unabwendbar und man ist vorbestraft. Wenn man sich zusätzliche Gewinne durch Kartellabsprachen in gleicher Höhe erschleicht, greift die gleiche Kategorie an Sanktionen wie bei Telefonieren am Steuer. Was passiert denn, wenn man erwischt wird? Man bezahlt das Bußgeld und behält seine weiße Weste. Ok, vielleicht ein kleiner Imageschaden, der aber sowieso bald in Vergessenheit gerät. Wenn die Geschichte nur lange genug gut geht, bleibt dank Verjährung unterm Strich womöglich trotzdem noch ein saftiger Gewinn.
Die sprudelnden Steuereinnahmen und die schwarze Null ist der höchst außergewöhnlichen Situation der Null-Zins Währungspolitik geschuldet. Hätten wir normale Verhältnisse mit 2-4% Inflation nebst einem entsprechenden Zinsniveau, wäre die schwarze Null Tiefrot.
Martin