Klimawandel: "Heißzeit" – das Märchen von der Hitze

[Serge]

Ich bin ja die Letzte, die auf Hypes abfährt. Aber man kommt (leider) nicht umhin festzustellen, dass sich ohne diese selten etwas bewegt.

Hätte es eine richtige Empörung über das Schurkenstück der deutschen Automobilbauer im Dieselskandal gegeben - die Regierung wäre nicht umhin gekommen, drastische Maßnahmen zu ergreifen und sich deutlich zu positionieren. Ggf. mittels Einführung einer Sammelklage, damit nicht alle Betrogenen extra... und soundsoviel Gerichte unterschiedliche Rechtsmeinungen entwickeln können. So verkauften die weiter ihre Autos mit Schummelsoftware - unfassbar.

Wie lange doktort man jetzt schon an der Begrenzung des CO2-Ausstoßes und der Einhaltung der freiwilligen Verpflichtung herum? Für jede Einsparung zaubert die tolle Technik einen neuen Verbraucher hervor. Glaubt jemand im Ernst, dass die Vorgaben erfüllt werden, wenn man Politik wie Wirtschaft nicht kräftig Feuer unterm Hintern macht? Natürlich ist der Anwurf heftig. Aber ich wundere mich schon anlässlich dem Umgangston unserer Politiker untereinander und der Protagonisten in Amerika und England, dass man jetzt - huch- über das Mädchen aus Schweden so empört ist.

Hat dich der Fanatismus von Trump auch nur einmal so gestört wie der von Greta Thunberg? Dass der hochgradig gestört ist, wird ja wohl auch keiner abstreiten.

Mir gefällt nach wie vor nicht, dass man meint, sich anmaßen zu dürfen, die Familie zu be- (eigentlich richtig ver-) urteilen und kluge Ratschläge zu erteilen. Und dass Herr Merz das auch so kundtut ist ganz gewiss keine gute Bestärkung.

Was Herr Merz sagt, ist seine persönliche Meinung, und er tut gut daran, sich so zu äußern und sich nicht scheinheilig oder berechnend der weit verbreitenden Unterwürfigkeit und Verständnisheuchelei gegenüber Greta anzuschließen. Jeder kann für sich beurteilen, ob er sich durch Merz's Aussagen zu Greta und ihrer Familie bestätigt fühlt oder nicht.
Dass dir nicht gefällt, dass ich und andere das Verhalten von Gretas Familie kritisieren oder gar verurteilen, überrascht mich nicht, denn das ist eigentlichste Schlüsselstelle des ganzen Greta-Hypes. Und du findest halt Greta und ihr Verhalten bewundernswert und das ihrer Familie in Ordnung. 
Das eigentlich Schlimme aber ist die unkritische Haltung ihrer Anhänger und Bewunderer, die in ihrer Sichtweise der CO2-Problematik dieselbe eindimensionale und doktrinäre Haltung einnehmen wie ihre Ikone.
Im Übrigen sehe ich nicht ein, dass ein sechzehnjähriges eindimensional denkendes und interessiertes Kind die Klima- und Weltpolitik entscheiden beeinflussen sollte.
Natürlich gibt es auch Politiker, die an Störungen ihres Sozialverhaltens und Größenwahn leiden. Aber das sind immerhin Erwachsene, mit Erfahrung und einer gewissen Lebensleistung, die sich mit ihren Beratern und Gegenspielern auseinandersetzen müssen, mit mehr oder weniger Erfolg. Denen liegt aber niemand so verehrungsvoll zu Füßen, wie dies bei Greta ist.